(Aliyah = Rückkehr der Juden nach Israel / Olim = jüdische Rückkehrer)
Dieses ältere Haus ist zwar nur gemietet, doch es benötigt laufend Reparaturen und Ausbesserungen. Markus Ackermann kümmert sich darum und ist froh über Volontäre, die helfen kommen. Markus ist Deutscher, Rachel ist Schweizerin und die Tochter von Markus und Hanna Ernst, den inzwischen pensionierten Leitern von Ebenezer Schweiz. Seit 2019 sind Ackermanns die Hauseltern von neu eingewanderten Juden, die hier eine vorübergehende Bleibe finden, bis sie eine eigene Wohnung haben. Zurzeit gibt es 17 Menschen zu betreuen.
Markus und Rachel Ackermann sind die Hauseltern
Hier ein paar Beispiele aus unserer Tätigkeit
Alexei, der mit seiner Familie im Frühsommer bei uns war, reiste nach dem Aliyahprozess wieder nach Russland zurück, um, wie er sagte, seine Wohnung zu verkaufen und noch einiges zu ordnen. Mittlerweile ist er wieder hier – ohne seine Familie. Er erzählte uns, er habe eigentlich vorgehabt, noch ein, zwei Jahre in Russland zu bleiben. Er war dort sehr gut situiert und wollte einfach schon mal in Israel „sein Schäfchen im Trockenen“ haben und machte deshalb vorsorglich diesen Schritt nach Israel und klärte seinen Status. Nun blieb ihm aber in der aktuellen Situation nur die Flucht – und er kam wieder zu uns – mit Nichts. Wir erlebten einen anderen Alexei, ein Stück weit gebrochen. Eine kurze Zeit konnte er noch online für seinen Chef arbeiten, bis dieser ihm dann kündigte. Für einige Wochen hatte Alexei dann eine einfache Arbeit gefunden, was für ihn als Akademiker nicht so leicht war. Doch nun musste er diese auch aufgeben, um seiner Entscheidung, Hebräisch zu lernen, mit ganzer Kraft nachkommen zu können. Er hofft, dass der Nachzug seiner Familie in ein paar Wochen wie geplant möglich sein wird.
Markus wurde von Alexei gefragt, ob er den Film „Schindlers Liste“ kenne, der davon handelt, wie ein Deutscher Juden rettete, indem er sie bei sich zum Arbeiten aufnahm. Auch wenn das natürlich nicht ganz auf unsere Situation zutrifft, wollte er damit seine Dankbarkeit ausdrücken, dass er Zuflucht im Haifa-Haus gefunden hatte, nun schon zweimal.
Warum erzählen wir das? Weil es uns so bewegt, wie Gott treu ist in seinen Versprechen und Verheissungen für die jüdischen Menschen. Wie er auch in dieser Zeit Einzelne im Blick hat und sein Herz voller Rettungsgedanken ist für sein Volk.
Dhamar, eine junge Frau aus Peru, wird bis zu ihrem Einzug in die israelische Armee Ende Dezember bei uns sein. Sie hat sich als erste ihrer Familie mutig entschieden, Aliyah zu machen. Weil sie von Ebenezer aufgrund ihrer persönlichen Situation eine besondere Unterstützung bekommt, hat sie uns ihre Hilfe angeboten. Das ist eine Bereicherung für beide Seiten. Es ist richtig schön zu sehen, wie sie sich in der Zusammenarbeit mit den anderen Volontären wohlfühlt.
Im Weiteren ist unser Haus nun meist recht voll besetzt. Überwiegend russischstämmige Familien, oft auch mit einigen Kindern, bringen viel Leben in die Bude.
Volontäre
Volontäre bei der Arbeit.
Ein Highlight war der vierwöchige Einsatz von sechs jungen Leuten aus der Schweiz. Nach zwei Monaten „Studium“ der Kulturen und Religionen in Israel wollten sie noch einen praktischen Einsatz machen, um das Land zu segnen. So kam diese Gruppe hochmotivierter Leute zu uns. Es war eine einzige Freude, sie bei uns zu haben. Sie bewegten viel, dienten mit Hingabe und waren ein grosser Segen für die Olim, die sie ganz selbstverständlich mit in ihre Gemeinschaft hineinnahmen: Es wurde zusammen gegessen, gespielt, Hochzeits- und Geburtstag gefeiert und viel gelacht.
In der gleichen Zeit war auch Samuel aus Singapur für zwei Wochen als Volontär bei uns sowie Rahel und Jonas für vier Wochen, die mit ihrer Familie eine Zeit in Israel leben. Alle miteinander haben sich mit ihren Gaben und Kräften bei uns eingebracht und dadurch die Olim und die Arbeit hier gesegnet. Wir sind überzeugt, dass Gott jeden Einzelnen dafür reich segnen und belohnen wird.
Nachdem unsere letzte „Hausvolontärin“ nach einem halben Jahr abgereist war, hatten wir eine Lücke von sechs Wochen bis zur planmässigen Ankunft unserer nächsten Volontärin. Und genau in diese Lücke hinein kam Ingrid, eine wunderbare Pensionärin aus Deutschland. Sie wollte schon lange einmal einen Dienst in Israel tun und hatte genau da Zeit dafür. Das war wieder einmal Gottes Timing, und wir sind Ingrid riesig dankbar für ihren Einsatz, den sie mit viel Herz unermüdlich ausübte. Gottes Versorgung auch gerade in diesem Bereich zu erleben, bewegt uns wirklich. Ohne Hilfe im hauswirtschaftlichen Bereich wäre es schlicht nicht möglich, den Dienst in diesem Umfang zu bewältigen. Unser himmlischer Vater hat uns hier immer rechtzeitig versorgt.
Judith hilft neu in der Administration.
Und noch eine weitere gute Nachricht: Seit Anfang September haben wir Verstärkung in unserem Team bekommen, eine wunderbare Gebetserhörung! Judith aus dem Ebenezer-Büro in Berlin hat im August in Israel geheiratet und wohnt nun mit ihrem Mann nur ein paar Kilometer von uns entfernt. Auch wenn sie weiterhin bei Ebenezer international arbeitet, unterstützt sie uns in der Administration, ist für Hilfe aller Art bereit und eine wunderbare Kontaktperson für Olim und Volontäre. Wir freuen uns riesig, sie bei uns zu haben. Aus diesem Grund haben wir nun ein Zimmer im Dachgeschoss zum Büro umfunktioniert.
Unsere Familie
Die achtköpfige Familie Ackermann.
Sina hat im Oktober mit ihrem Studium in Frankfurt begonnen, ein total neuer, interessanter und herausfordernder Lebensabschnitt. Ende September konnte sie noch für eine Woche nach Hause kommen, so war die Familie zum ersten Mal seit einem knappen Jahr wieder vereint!
Batya hat eine Stelle im Service in einem Restaurant gefunden. Es macht ihr richtig Spass, und sie hat ein gutes Team. Mit dieser Arbeit möchte sie noch einige Monate Geld verdienen.
Aviel drückt nun wie geplant während seiner Militärzeit einige Zeit die Schulbank, um das israelische Abitur nachzumachen. Eine echt super Gelegenheit.
Jaron, Liya und Yasmin machen ihren Weg im Schulalltag. Nach wie vor beten wir um mehr Anschluss an gläubige Kinder und Jugendliche.
Wir als Ehepaar konnten an der Ebenezer-Konferenz in Budapest teilnehmen, die Ende Oktober 2022 stattfand. Wir erlebten neue Ausrichtung und Fokussierung auf unsere Berufung, vertieften Lehre über Gottes Gedanken zur Rückführung seines Volkes – auch unter schwieriger werdenden Umständen – und waren sehr bewegt von den Berichten der Mitarbeiter aus den verschiedenen Nationen über das, was Gott tut. Wie schön war es auch, Menschen persönlich kennenzulernen, mit denen wir online schon seit drei Jahren zusammenarbeiten. Auch ein paar Tage weg zu sein und etwas Zeit zu haben, hat uns sehr gutgetan.
Wir sind sehr dankbar zu wissen, dass viele Menschen uns im Gebet tragen. Immer wieder empfinden wir, dass wir wirklich in der Schusslinie stehen und den Schutz Gottes brauchen. Danke von Herzen, dass Sie hinter uns stehen! – Danke für alle Zeichen Ihrer Liebe und Verbundenheit, auch für jede finanzielle Unterstützung, die uns das Leben in Israel ermöglicht.
Wir grüssen Sie sehr herzlich aus Haifa
Eure Rahel & Markus Ackermann
Gaben für das
Olim-Haus in Haifa leiten wir vollumfänglich weiter.