Yoyakim und Debbie Figueras sind beide in Israel geboren und leben seit 21 Jahren in der Wüstenstadt Arad. Sie haben drei erwachsene Söhne. Yoyakim war Pastor einer messianischen Gemeinde, als in den frühen 2000-Jahren afrikanische Christen aus dem Sudan via Ägypten nach Israel flohen. Etliche liessen sich in Arad nieder und suchten die Gemeinschaft mit örtlichen Gemeinden. So lernte er diese Menschen und ihre Not kennen. Zusammen mit anderen Gläubigen gründete das Ehepaar 2009 den Verein «Barnabas Israel», einesteils, um solchen Bedürftigen aus dem Sudan zu helfen, vor allem aber auch, um einen Beduinen-Stamm in der Nähe von Arad zu erreichen. Wir berichteten von diesen beiden Aufgaben schon in früheren Rea Israel-Rundbriefen.
Debbie Figueras berichtet:
Hier in Israel sind die Beduinen tief im Islam verwurzelt. Sie sind eine «harte Nuss» zu knacken. Nachfolgend drei Erlebnisse, die eigentlich nicht überraschen sollten, die uns aber immer wieder betroffen machen.
Beduinen in Südisrael
• Da ist eine Beduinen-Mutter, die wir seit Jahren kennen. Einmal wollte sie das Haus verlassen, um Lebensmittel einkaufen zu gehen. Da kam ihr zwanzigjähriger, gewalttätiger Sohn und hinderte sie daran. Zwar machte er nicht selbst die Einkäufe, aber er wollte nicht, dass die Mutter das Haus verlässt. Der Vater ist geistig krank und arbeitsunfähig. Auch der Sohn arbeitet nicht. Der Mutter wird verboten zu arbeiten. Da somit kaum Geld vorhanden ist, wollte sie eines Tages beim Sozialamt in Arad etwas zu essen holen. Da jagte ihr der Sohn mit einem Fahrzeug hinterher und befahl ihr, sofort nach Hause zu kommen. Niemand solle erfahren, dass sie in Not sind. – Wir versuchten Klärungsgespräche, doch sie fruchteten nichts.
• In einem herzzerreissenden Gespräch haben wir vor kurzem erfahren, wie einer der angesehensten Beduinen im Stamm, der uns schon mehrfach bei sich zu Hause bewirtet hat und zu dem wir guten Kontakt haben, vor kurzem seine Frau verprügelt hat, auch nach vielen Jahren Ehe, ohne Respekt vor ihrem Alter. Sie zeigte ihre blauen Flecken, die nach ein oder zwei Wochen immer noch sichtbar waren. Und das, obwohl der Mann behauptet hatte, gute Ehemänner würden ihre Frauen niemals schlagen. Sie weinte, und auch uns kamen fast die Tränen.
• Bei einem der wöchentlichen Treffen mit der Beduinen-Jugend hatten sie den Wunsch, bei dieser Hitze ins Schwimmbad zu gehen. Sie wollten gerne zum Schwimmbad in Arad kommen, obwohl es sie das Dreifache kostet, da sie keine Einwohner von Arad sind. Auf die Frage, warum sie in keiner ihrer Beduinenstädte einen Pool hätten, lautete ihre sofortige und einhellige Antwort, es käme sicherlich bald zu Streitereien mit Faustschlägen zwischen den Männern der verschiedenen Stämme, und niemand würde den Pool geniessen.
Sudanesische Flüchtlinge
Unsere Sudanesen-Jugendlichen lernen gerne Englisch.
Wöchentlich bieten wir kostenfrei unsere Englischkurse für die sudanesische Jugend an.
Sie sind lernbegierig und möchten nach der Stunde jeweils am liebsten noch weiterfahren. Kürzlich besuchte uns eine offizielle Lehrerin einer Schule höherer Klassen, die von unserem Englischunterricht gehört hatte. Sie machte auf Englisch spannende Spiele mit den Kindern. Die Jugendlichen fragten bereits, wann sie wieder komme.
Liebe Freunde in der Schweiz: Wir beten um Gottes Segen für Sie alle!
Viele herzliche Grüsse von Debbie & Yoyakim Figueras
Gaben für den Dienst von Yoyakim & Debbie Figueres leiten wir gerne weiter.