Seit 2019 sind Markus und Rahel Ackermann die Hauseltern im «Olim-Haus» in Haifa, wo neu eingewanderte Juden eine vorübergehende Bleibe finden, bis sie eine eigene Wohnung haben. Markus ist Deutscher, Rahel ist Schweizerin und die Tochter von Markus und Hanna Ernst, den inzwischen pensionierten Leitern von Ebenezer Schweiz.
(Aliyah = Rückkehr der Juden nach Israel / Olim = jüdische Rückkehrer)
Die Hilfe, die wir dank eurer grosszügigen Spende von Januar bis März 2025 anbieten konnten:
Asaf
Asaf in seinem neuen Zuhause.
Asaf kam Anfang Oktober 2023 zu uns – sechs Tage vor Kriegsbeginn. Sein Herzenswunsch war, wieder in den Kibbuz zurückzukehren, in welchem er vor zwanzig Jahre bereits gewohnt hatte. Der Kibbuz Dafna liegt nur wenige Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt. Während des Krieges war es nicht möglich, diesen Ort als feste Bleibe zu haben. So verbrachte er zuerst einige Monate bei uns und mietete dann eine Wohnung in Haifa. Doch bald entschied er sich, in das mittlerweile verlassene und zur militärischen Sperrzone erklärte Dafna zu ziehen. So pendelte er während Monaten zwischen Dafna und unserem Haifa-Haus. In diesem Januar, nachdem es ruhiger geworden war, wollte er wieder ganz nach Dafna umziehen. Allerdings hatte er dort ausser einem Bett und einer Couch kaum weitere Möbel.
Umzug für Asaf samt Arbeitsteam.
Er wünschte sich ein Bücherregal und einen Schreibtisch, da er Bücher liebt und versucht, mit seinen 71 Jahren nochmals online als Lektor zu arbeiten. Wir brachten ihm die gewünschten Möbel sowie einen Wäscheständer und weitere Dinge, die er benötigte. Auch halfen wir ihm, die Wohnung zu putzen und etwas wohnlicher zu gestalten. Dafür ist er sehr dankbar. Er bedankt sich aber auch bei den Spendern von rea ISRAEL für die spürbare Liebe, die ihm zuteilwurde.
Konstantin
Konstantin freut sich über seine Waschmaschine.
Der gesellige Konstantin kam dieses Jahr nach Israel. Wir hatten viele Begegnungen und Gespräche mit ihm beim Sabbat-Dinner und weiteren Begegnungen in Küche, Treppenhaus usw. Bereits als junger Mann hatte er den Wunsch, Aliyah zu machen, doch Familienplanung und weitere Umstände machten das die letzten Jahre nicht möglich. Nun endlich kam er nach Israel, jedoch noch ohne Frau und Kinder. Als er in eine WG umzog, schrieb er als Abschiedsgruss in unser Gästebuch, dieses Haus habe ihn davor bewahrt, depressiv zu werden. Wir sind bewegt davon, wie Gott dieses Haus gebraucht, um Menschen in der so wichtigen Phase ihres Lebens zu berühren und durchzutragen. Wir blieben mit ihm in Kontakt. Markus half ihm bei verschiedenen Fragen, die er hatte. Er bat uns auch, ihm eine Waschmaschine zu kaufen, was wir dank eurer Unterstützung gerne taten.
Raisa:
Raisa hatte vor fünf Jahren auf einem Israelurlaub den Entschluss gefasst, sie wolle Aliyah machen. Sie sagt, sie habe in Russland, in Kanada und an anderen Orten gewohnt, aber Haifa sei der Ort, wo sie sich zu Hause fühle. Wir halfen ihr, eine Wohnung zu finden und assistierten bei der Vertragsunterzeichnung. Raisa ist mit ihren über 70 Jahren eine fitte und fähige Frau, fühlte sich aber überfordert damit, solch grosse Entscheidungen allein zu treffen. Wir halfen ihr viel mit Rat und Tat, Übersetzungen und Beistand, und so bekam sie eine für den geforderten Preis sehr schöne Wohnung in für sie guter Lage. Leider war die Wohnung in einem desolaten Zustand – sehr verdreckt, nasse Wände, Kakerlaken in der Küchenzeile, Schimmel und kaum nutzbare Möbel, die zum Teil entsorgt werden mussten. Raisa, reinlich und sensibel, wie sie ist, wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Wir nahmen uns ihrer an und verbrachten viel Zeit damit, die Wohnung zu reinigen, von Müll und Unnützem zu befreien und etwas zu renovieren. Wir schlossen Lücken und Löcher, um die Wohnung gegen Feuchtigkeit zu schützen, bestellten den Kammerjäger und kauften ihr eine Erstausstattung, womit es ihr möglich war, gut in der Wohnung zu leben: Kleiderschrank, Bett und Matratze, Nachttisch, neue Lampen, Tisch und zwei schöne Stühle, elektrische Herdplatte, Wasserkocher, Stauraum im Bad, Fliegenschutz und Wäscheständer. Raisa ist sehr dankbar und sagt, so etwas habe sie noch nie erlebt. Auch wenn sie nicht wirklich an Gott gläubig ist, durften wir ihr in dem ganzen Prozess immer wieder zusprechen, dass es Gottes Liebe für sie ist, die uns antreibt.
Dank den von rea ISRAEL zur Verfügung gestellten Finanzen konnten wir im Haus auch einige Male einen Erev Shabbath (Sabbat-Vorabend) anbieten, bei dem wir die Olim mit einer guten Mahlzeit versorgen konnten. Auch feierten wir das Purim-Fest. Solche Anlässe helfen den Menschen sehr, sich mit der jüdischen Kultur anzufreunden, die sie nicht selten erst bei uns im Haus kennenlernen.
Sehr wertvoll ist auch, dass wir einen Computer kaufen konnten, der jetzt den Olim für ihre Recherchen zugänglich ist.
Gaben für
Integrationshilfe für Juden in Israel leiten wir zu 100 % weiter.