Familienferien für eine sechsköpfige Familie bringen immer besondere Herausforderungen. Einerseits sollten die Ferien attraktiv sein für die Altersspannweite von 8 bis 15 Jahren plus uns Eltern, andererseits sollten sie bezahlbar sein. Dank des grosszügigen Sponsorenangebots «Kinder gratis» und eines privaten Ferienbatzens wurde die zweite Herausforderung gemeistert. Aber erfüllt die Israelreise auch unsere Erwartungen bezüglich Attraktivität für jedermann?
Wir Eltern erhoffen uns Ferien, in denen wir viel Neues über Land und Leute lernen, in unserem Glauben gestärkt werden und uns auch erholen können. Durch das Buchen einer Gruppenreise erhoffen wir uns, Verantwortung abzugeben und somit viel Zeit mit der Planung zu sparen. Bei den Kindern variieren die Anforderungen zwischen kulturellem Interesse, Abwechslung, Action und Besonderheiten, wobei Action für einen Achtjährigen anders aussieht als für einen Fünfzehnjährigen. Um es gleich zu vorneweg zu nehmen: Unsere Wünsche wurden durchwegs erfüllt – besser, als erwartet!
Für die Reisevorbereitung erhielten wir ausführliche Unterlagen, Rückfragen per Mail wurden kompetent beantwortet. Erinnerungsmails von Kultour halfen uns, an alles Wichtige zu denken. Wir sind zum ersten Mal als ganze Familie geflogen. Ein separater CheckIn für unsere Gruppe während der Hauptreisezeit erleichterte uns den Start enorm, wir mussten kaum anstehen und lernten bereits die ersten Reiseteilnehmenden kennen. Nach der Landung, der einfachen Einreise und der Gepäckabholung wurden wir vom Reisebus samt kühlen Getränken erwartet und zu unserem Hotel gefahren, wo auch schon ein Abendessen für uns bereitstand.
Das Hotel war familienfreundlich und ausgestattet mit Pingpongtisch, Billardtisch, Fussballplatz, Lounge für Spiele, Pool und gut abgegrenztem Badebereich. Das reichhaltige Buffet bot eine riesige Auswahl an exklusivem, lokalem Essen sowie Pommes mit Chicken Nuggets. So waren die Mahlzeiten für die ganze Familie lecker. Die Kinder setzten sich oft mit anderen Kindern an einen Tisch und hatten es lustig, während wir Erwachsene uns in Ruhe austauschen konnten. Der warme See ermöglichte der Kindergruppe spätabendliche Schwimmunterhaltung. Die Jugendlichen fanden sich oft in der Lounge zum gemeinsamen UNO-Spiel ein.
Da wir zehn Tage stationär am See Genezareth waren, wurde uns die tägliche Packerei der sechs Koffer erspart. Jeder verliess morgens das Zimmer, ausgerüstet mit einem Tagesrucksack mit genügend Wasser und seiner Fotokamera, und der Rest wurde vom Car aus erledigt. Die zum Teil längeren Fahrten wurden durch geistliche Impulse und Informationen zu Land und Leuten aufgelockert. Die Kinder setzten sich oft durchmischt mit anderen Kindern hin und unterhielten sich bestens. Dank WLAN im Car konnten die Jugendlichen ihr Smartphone benutzen. Wir alle schlossen den humorvollen und gastfreundlichen Buschauffeur ins Herz, den wir zwar kaum verstanden, aber liebten. Ein nächstes Mal würde ich für die Kleineren einige Snacks aus der Schweiz mitnehmen, da die Einkaufsmöglichkeiten beschränkt sind.
Die Reiseleitung führte uns an diverse Orte, organisierte unser Mittagessen, servierte Kaffee, wies uns auf Toiletten hin, setzte klare Uhrzeiten, wann wir wo zu sein hatten, und dadurch war es auch für uns Eltern ganz entspannt.
Die Ausflüge waren so geplant, dass es für alle etwas zu sehen und zu erleben gab. Zum Beispiel die Schifffahrt auf dem See Genezareth: Mein Mann und unser Ältester waren sehr berührt vom persönlichen Lebenszeugnis des Kapitäns, die zwei Jüngeren lauschten gespannt der Geschichte der Sturmstillung. Der Zweitälteste genoss den Blick auf die Anhöhen rund um den See und machte viele Fotos. Ich selber wurde während der Anbetungszeit direkt von Jesus angerührt.
So erging es uns auf den meisten Ausflügen – jede Person genoss etwas anderes. Meines Mannes Highlight war Massada und die dazugehörende Geschichte, ich wiederum liebte das Sein an Orten, wo bereits Jesus war, der älteste Sohn liebte die Jeeptour auf den Berg Arbel, der Zwölfjährige das Shoppen am Carmel Markt, der Elfjährige war äusserst beeindruckt von der Klagemauer, und der Jüngste liebte das Zusammensein mit den vielen anderen Kindern. Es war ein riesiges Geschenk, dass das Zusammensein innerhalb der Familie und auch in der ganzen Gruppe so friedlich und harmonisch verlief und alle auf ihre Kosten kamen.
Die Reiseleitung verstand es, biblische Zusammenhänge zu erklären und uns Land und Leute vorzustellen. Kurze Vorträge von Gästen, z.B. von einem messianischen Pastor, einer Holocaust-Überlebenden oder einem Mitarbeiter in Vermittlungsprojekten schufen Möglichkeiten zur Begegnung.
Nach zehn Tagen Israel hatten wir das Gefühl, das Wichtigste gesehen und erlebt zu haben, und freuten uns auf die Erholung in Tel Aviv. Es waren so viele Impulse und Gedanken in den vergangenen Tagen, dass es guttat, diese vor der Heimreise noch etwas zu sortieren. In Tel Aviv erlebten wir nochmals schöne Gemeinschaft und Austausch mit der etwas verkleinerten Gruppe. Der gemeinsame tägliche Apéro, Beachvolleyballspiele am Abend, Ausflüge in die belebte Stadt oder an den Strand füllten unsere Tage. Die Kinder testeten das Surfen, mit dem Ältesten absolvierte ich eine Fahrradtour dem Strand entlang, und das Shoppen auf dem Carmel Market durfte auch nicht fehlen.
Nun, da wir uns als Gruppe bereits gut kennen gelernt hatten, war die Rückreise nochmals geprägt von Spass und Austausch, und einige Kontakte verbinden uns wohl noch über längere Zeit. Das Unterwegssein mit Familien, welche die gleichen Werte leben wie wir, war für uns alle sehr wertvoll.
Ein herzlicher Dank geht an Kultour für die Organisation, an Kurt Wenger und Christine Lässig-Lamprecht für die Reiseleitung und an Dany Walter für die kompetente Reiseführung. Ein unendlich grosser Dank geht an die anonymen Sponsoren, welche uns dieses Familienerlebnis ermöglicht haben. Wir erlebten es so, wie uns viele sagten: Warst du einmal in Israel, wird dein Glauben gestärkt, und du liest die Bibel mit neuen Augen!
M & S mit ihren vier Buben (15, 12, 11 und 8 Jahre),
aus dem Zürcher Oberland