JETZT SPENDEN




Rundbrief Nr. 216
August 2023


Besuchen Sie einen Gottesdienst mit Pastor Silas Wenger:

Gottesdienst (mit brasilianischer / portugiesischer Übersetzung)
Sonntag, 27. Aug. 2023, um 17:00 Uhr
Baptistengemeinde Zürich
Steinwiesstrasse 34
8032 Zürich

Baptistengemeinde Zürich
Apéro um 18:30 Uhr mit Ausklang und Gemeinschaft


Gutes tun über das Ableben hinaus

Ebenezer hilft Vater Valentin retten
Mein Name ist Tanya, und ich komme aus der Ukraine. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Ich glaube seit über 30 Jahren an Jesus Christus. Als der Krieg am 24. Februar 2022 begann, lebte meine Familie in der Stadt Dnipro. Mein Mann Vladimir und ich dienen seit vielen Jahren dem jüdischen Volk bei der christlichen Organisation Ebenezer Operation Exodus.

Durch Gottes Führung traf ich nach meinem Abschluss an der Bibelschule in meiner Gemeinde mit Angehörigen der Ebenezer-Stiftung zusammen. Ausländische Freiwillige kamen in unsere Kirche, um über diesen Dienst zu sprechen, und sie brauchten ukrainische Freiwillige. Ich meldete mich, und sie luden mich nach Odessa ein. Damals wurde der Seeweg geöffnet, und die Juden fuhren mit dem Schiff von Odessa nach Haifa. Es war eine wunderbare Zeit und eine grossartige Gelegenheit für ukrainische Juden, Aliyah zu machen.

Zurück zum 24. Februar 2022. Meine Familie wachte um 5 Uhr morgens durch heftige Explosionen und Erschütterungen in unserem Hochhausblock auf. Wir wohnten in der Nähe des Flughafens, wo fünf russische Raketen einschlugen. Mir war sofort klar, dass dies der Beginn eines umfassenden Krieges mit Russland war. Wir begannen zu packen. Vadim, der Direktor von Ebenezer in der Ukraine, rief uns an und sagte, dass wir Dnipro sofort verlassen müssten. Mir wurde angeboten, nach Polen zu gehen, um dort den Juden zu helfen, nach Israel auszuwandern.

Unter grossen Schwierigkeiten und mit allen Anzeichen von Covid 19 überquerten meine Tochter Anna und ich die polnische Grenze. Es war Winter und kalt, minus 9 Grad. Die gläubigen Brüder aus Deutschland, die mehrere Stunden lang an der Grenze auf uns gewartet hatten, holten uns ab und brachten uns nach Przemysl ins Hotel "Weisser Adler". Dieses Hotel ist für viele Flüchtlinge und Juden zu einem Ort der Barmherzigkeit Gottes geworden.

Vater Valentin vor dem Krieg.
Mein 81-jähriger Vater Valentin wohnte in dem Dorf Maloryazantsevo in der Nähe der Stadt Lisichansk in der Region Luhansk. Er wollte nicht evakuiert werden. Vater hatte dort während zehn Jahren als Missionar gedient. Er besuchte die Kirche in Lisichansk, betete für die Menschen und predigte das Evangelium. Viele Menschen wurden durch seinen Dienst gläubig.

Doch Ende Mai 2022 brach die Kommunikation mit ihm völlig ab. Acht Monate lang betete ich für ihn, ohne eine Rückmeldung zu erhalten. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, aber in meinem Herzen herrschte Frieden und die Hoffnung, dass der Herr sich seiner erbarmen würde.

Im letzten Herbst organisierte Ebenezer Operation Exodus in Budapest ein Seminar für Freiwillige und Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern. Dort sprach ich mit Elya und Nikolai aus dem russischen Team, die mir helfen sollten, meinen Vater in den besetzten Gebieten zu finden. Nikolai hatte persönliche Reisen in diese Gebiete geplant. Er war in Donezk, konnte aber nicht in die Region Luhansk reisen.

Auf die Bitte von Nikolai gelang es im Februar den Brüdern aus Rostow, meinen Vater zu finden. Sie überbrachten ihm gute Nachrichten von mir, dass ich ihn suchte und zu mir holen wollte. Sie brachten ihm etwas Essen und Geld. Doch Papa war noch nicht bereit zu gehen. So einigten sie sich auf einen Termin Ende März. Auf einem Video, das Pastor Rodion für mich aufgenommen hatte, sah Papa so alt und dünn aus, dass ich ihn kaum wieder erkannte. Nur seine Augen waren unverändert voller Liebe und Licht. Ich sah mir das Video an, weinte und dankte dem Herrn für seine Treue und Macht, mit der er seine Kinder rettet.

Auf der ersten Reise erreichten Pastor Rodion und die Brüder auf wundersame Weise die Stadt Lysychans. Hier gab es praktisch keinen Asphalt mehr, schweres Militärgerät hatte alle Strassen zerstört. Die Brücken über den Fluss waren gesprengt, doch sie konnten die Pontonbrücke benutzen. Die Brüder passierten viele russische Kontrollpunkte.

Vater Valentin wird von zwei Ebenezer-Mitarbeitern gefunden.
Die zweite Reise fand in den letzten Märztagen statt. Das Rettungsteam reiste für zwei Tage nach Maloryazantsevo, wo Vater wohnte. Dort wurden sie von starkem Schneefall überrascht. Das Auto funktionierte nicht mehr. Die Jungs hatten Angst, weil der Beschuss begonnen hatte. Am Morgen blieb ein Bruder bei meinem Vater, der Rest des Teams ging auf die Suche nach einem Ersatzteil, um das Auto zu reparieren.

Als mein Vater reisefertig war, gingen die Anwohner und die russischen Soldaten auf die Strasse, um sich von ihm zu verabschieden. Auch für sie war es ein Wunder, denn die Einwohner sind nicht berechtigt, in andere Städte oder Dörfer in der Nähe zu ziehen. Wer es versuchte, kam nicht durch die Kontrollpunkte und musste umkehren. Doch meinen Vater liessen sie durch, weil sein Pass nicht auf die lokale LPR (Lugansker Volksrepublik), sondern auf die Donezker DPR registriert ist. Und unsere Brüder sagten den kontrollierenden Soldaten, dass sie diesen Grossvater nach Donezk evakuieren würden.

In Donezk verbrachte mein Vater die Nacht bei einem der gläubigen Brüder. Am nächsten Morgen ging es mit einem Kleinbus weiter nach Wladikawkas. Dort wurde er von Nikolai, einem Vertreter von Ebenezer, in Empfang genommen. Nikolai organisierte für meinen Vater eine Unterkunft und Verpflegung in der örtlichen Kirche. Dort wurde er mehrere Tage sehr gut versorgt und konnte sich erholen.

Nach zehn langen Monaten konnte ich zum ersten Mal wieder mit ihm telefonieren. Seine Stimme wieder zu hören, war für mich etwas Grosses, und mein Vater dankte Gott für seine wunderbare Errettung. Ein Jahr lang hatte er unter Beschuss gelebt, ohne Strom, ohne Mobilfunk, fast ohne Geld und Nahrung. Wie durch ein Wunder hatten die Raketen sein Haus nicht getroffen. Die Häuser in der Nähe wurden bombardiert, mit Raketen beschossen oder brannten ab. Er konnte jeweils nur 20 Minuten am Stück schlafen. Banken und Geschäfte waren geschlossen, sie funktionierten nicht mehr. Weder die Ukraine noch Russland zahlte Renten. Es gab so gut wie keine Lebensmittel mehr. Für eine Woche kaufte er von seinen Bargeldreserven zwei Brote und zehn Eier. Gelegentlich bekam er von russischen Soldaten gedünstetes Fleisch oder Konserven. Aber das war selten, denn es war ihnen verboten, mit der lokalen Bevölkerung zu kommunizieren. Wenn sie das taten, wurden sie mit fünf Tagen Wasser- und Nahrungsentzug bestraft. Und wenn ein Soldat die Befehle des Kommandanten nicht befolgte, konnte er für 15 Jahre ins Gefängnis kommen. Dann wurde Vater mit dem Auto durch die Berge zur georgischen Grenze gefahren. Bei der Passkontrolle glaubte man nicht, dass dies sein Reisepass sei, weil er der Person auf dem Foto nicht mehr ähnlich sah. Gott sei Dank kam eine ältere Grenzbeamtin, die seinen Pass begutachtete und die Richtigkeit bestätigte. Schliesslich konnte er die Grenze passieren und traf sich mit Berislav, unserem Vertreter in Georgien. Berislav brachte ihn in ein Hotel in Tiflis. Während er sich dort ausruhte, entschieden wir die nächsten Schritte.

Berislav kaufte ihm ein Flugticket für den 9. April nach Berlin, da nur Deutschland Flüchtlinge ohne biometrische Pässe aufnimmt. Katya und ich fuhren nachts mit dem Auto von Warschau los, um meinen Vater am Flughafen in Berlin zu treffen. Bei unserem Wiedersehen weinten wir beide vor Glück und Schmerz …

Glücklich wieder vereint: Tanya mit ihrem Vater Valentin.
Danke an alle, die für diese lebensrettende Operation um Kraft für meinen Vater gebetet haben. Er war schwach für eine so lange Reise und einmal fühlte er sich wirklich sehr schlecht. Danke an meine Freunde und Kollegen von Ebenezer Operation Exodus, die direkt und indirekt geholfen und sich an diesem Prozess beteiligt haben. Danke an die Leiter von Ebenezer für die finanzielle Unterstützung und die Übernahme der Reisekosten und anderer Ausgaben für meinen Vater.

Dieses Wunder geschah in den Tagen des grossen jüdischen Feiertags Pessach. Gross ist die Macht und Treue Gottes, und gross ist seine Liebe in unseren Herzen, wenn wir einander helfen.

Gaben für Aliyah – Rückführung von Juden leiten wir vollumfänglich weiter.



Beduinen und sudanesische Flüchtlinge
Yoyakim und Debbie Figueras sind beide in Israel geboren und leben in der Wüstenstadt Arad. Sie haben sechs Kinder: 4 Söhne und 2 Töchter. Yoyakim war Pastor einer messianischen Gemeinde, als in den frühen 2000-er-Jahren afrikanische Christen aus dem Sudan via Ägypten nach Israel flohen. Etliche liessen sich in Arad nieder und suchten die Gemeinschaft mit örtlichen Gemeinden. So lernte er diese Menschen und ihre Not kennen. Zusammen mit anderen Gläubigen gründete das Ehepaar 2009 den Verein «Barnabas Israel», einesteils, um solchen Bedürftigen aus dem Sudan zu helfen, vor allem aber auch, um einen Beduinen-Stamm in der Nähe von Arad zu erreichen.

Beduinen-Einsatz
Der vergangene Monat war sehr ermutigend mit all dem, was passiert ist.

Wie jede Woche fuhr das Team los, um in den Dörfern, wo wir die muslimischen Beduinenfamilien besuchen, zu denen wir eine gute Beziehung haben, Lebensmittel und Kleidung zu verteilen. Als Yoyakim eine Kiste mit Lebensmitteln aus dem Auto lud, fasste einer der Männer seinen Arm und zog ihn etwas beiseite. Dort flüsterte er ihm ins Ohr, er möchte, dass das Team für seine Frau bete, denn sie habe Schwangerschaftskomplikationen. Als die umstehenden Nachbarn in ihre Häuser zurückgekehrt waren, betete das Team für seine Frau im Namen Jesus. Dieser Beduine wusste, dass wir an Jesus glauben, denn bei einer anderen Gelegenheit war er mit zweien unseren Mitarbeiter im Auto unterwegs, und da erzählte er ihnen von einem persönlichen Problem. Dort bestand B'shara, der eine Mitarbeiter, darauf, er dürfe nicht aussteigen, bevor sie für ihn gebetet hätten. Und diesmal war er es, der um Gebet bat! Wir preisen Gott für das Werk, das er in den Herzen dieser Beduinen tut!

Ausflug für Frauen
Einige der Beduinenfrauen, mit denen wir regelmässig Kontakt haben, fragten uns sehnsüchtig, ob wir mit ihnen einen Tagesausflug machen könnten. Für sie wäre ein solcher Ausflug wie für andere ein Flug ins Ausland.

Mitarbeiterin Sara sprach mit den Vätern und Ehemännern und erhielt deren Zustimmung. Wir nahmen die Frauen mit auf einen Ausflug zu einem hübschen kleinen Bach, der durch die judäische Wüste und hinunter zum Toten Meer fliesst.

Es war ein sehr heisser Tag, trotzdem mussten die Frauen – ihrer Religion gemäss – von Kopf bis Fuss bedeckt sein. Umso mehr wünschten sie, im Toten Meer zu baden, und zwar an einem Strand, der nur für Frauen bestimmt ist. So machten wir uns nach einem feinen Mittagessen in einem Restaurant auf den Weg.

Dort gingen sie zunächst in ihrer gesamten Kleidung ins Wasser. Als Sara sie daran erinnerte, dieser Strand sei für Frauen, darum dürften sie ihre Kopfbedeckung abnehmen, machten sie zuerst ganz verdutzte Gesichter. Doch dann rannten sie zu den Toiletten, und als sie herauskamen, fielen uns ihre verschiedenen Haarfarben auf. Sie schätzten es ausserordentlich, hier frei sein zu dürfen. Wenn sie am normalen Strand von einem Mann ihres Stammes ohne Kopfbedeckung gesehen worden wären, wäre ihr Leben in Gefahr gewesen.

Besonderes
Eine amerikanische Organisation bat unser Barnabas-Israel-Team, sich an der Übersetzung der Bibel in den lokalen arabischen Beduinendialekt zu beteiligen. Die Bibel soll vorgelesen und auf Tonspur aufgenommen werden, um sie so unter den Beduinen in diesem Gebiet zu verbreiten. Viele der Beduinen sind Analphabeten und können nicht einmal ihre eigene Sprache lesen. Zudem ist die Bibel in klassischem (Hoch-)Arabisch verfasst, das die wenigsten Beduinen beherrschen. Das Projekt wurde schon vor ein paar Jahren gestartet, doch es fängt erst jetzt richtig an, sich zu entwickeln.

Bitte beten Sie für alle Beteiligten, ganz besonders auch für die Beduinen (die immer noch Muslime sind), die sich bereit erklärt haben, beim Vorlesen der übersetzten Texte mitzuwirken, für ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen und auch um Segen in ihrem Leben, wenn sie das Wort Gottes lesen. Möge es in ihren Geist, in ihr Herz und Leben eindringen, damit auch sie verändert werden und ihre Umgebung dadurch beeinflusst wird. Dieses Projekt wird mehrere Jahre dauern. Wir wissen Ihre Gebete hierzu zu schätzen.

Noch ein persönliches Erlebnis
Yoyakim war diesen Monat als Reiseleiter mit einer Gruppe in Jerusalem unterwegs. Dort gibt es einen «Gebetsturm», ein Hochhaus, in dem auch eine Gebetsarbeit ihre Räumlichkeiten hat. Als Yoyakim das Gebäude verliess, bemerkte er einen ultraorthodoxen Mann, der einem der Gläubigen vom Gebetsraum alle möglichen Fragen über den Glauben an Jesus stellte. Dieser gab geduldig Antwort. Yoyakim beteiligte sich an der Unterhaltung, und als dieser Mann erfuhr, dass Yoyakim aus Arad stammte, fragte er ihn, ob er zufällig Yoyakim Figueras sei. Als er das bestätigt erhielt, war dieser Orthodoxe überglücklich, fast so, als hätte er einen lange verschollenen Freund oder eine Berühmtheit getroffen. Yoyakim fragte ihn, ob er zu denen gehöre, die in unserer Strasse demonstrierte hatten. Seine Antwort war Ja. Sie hatten noch ein kurzes, freundliches Gespräch, doch dann musste Yoyakim mit der Reisegruppe weitergehen. Es war sehr ermutigend, dass einer von denen, die gegen uns demonstriert hatten, sich jetzt für Jesus interessiert. Wir haben immer gesagt, wenn auch nur einer dieser ultraorthodoxen Demonstranten zum Glauben käme, wäre es die ganze Sache wert gewesen. Gott sei Dank! Wir sind sicher, dass noch mehr auf dem Weg dazu sind und beten, dass Gott ihnen die Lügen aufzeigt, die ihnen beigebracht wurden, und ihr Leben mit der Wahrheit – mit Jesus – erfüllt.

Gott segne Sie in dem, was Sie tun, wo immer Sie sind,

Yoyakim und Debbie Figueras

Gaben für den Barnabasdienst unter Beduinen und sudanesischen Flüchtlingen leiten wir zu 100 % weiter.





Meir Panims Vision für ein Israel ohne Hunger


Bericht von Mimi Rozmaryn, Direktorin für globale Entwicklung

In diesem Jahr feierten wir ein bedeutendes Ereignis in unserer Geschichte – den 75. Jahrestag der Gründung des Staates Israel. Dieser Meilenstein ist ein Beweis für unsere Widerstandsfähigkeit, unsere Stärke und unseren Geist.

Inmitten dieser freudigen Feier können wir jedoch eine drängende Realität nicht ignorieren: Über 2,6 Millionen unserer israelischen Mitbürger leben unterhalb der Armutsgrenze, darunter über 1 Million Kinder, und ihr Kampf bleibt oft unbemerkt.

Obwohl dieses wunderbare Land in den letzten 75 Jahren unglaubliche Fortschritte gemacht hat, ist die Armut für mehr als ein Viertel seiner Bürger nach wie vor eine Realität. Deshalb haben wir uns die unglaubliche Aufgabe gestellt, die Armut in Israel innerhalb der nächsten 75 Jahre zu beseitigen.

Unsere Vision ist eine Zukunft, in der niemand in Israel hungrig zu Bett gehen muss.

Das mag verrückt klingen, aber so war es auch mit der Idee eines jüdischen Staates vor 75 Jahren. Unsere aktuellen und künftigen Programme sind speziell darauf ausgerichtet, Israel in diese Richtung zu bringen. Im Folgenden habe ich die wichtigsten Ideen in den sogenannten «Vier Säulen der Armutsbekämpfung» von Meir Panim zusammengefasst:

Säule 1: Befähigung. Wir empfangen jeden Gast mit Würde und Respekt und stellen praktische Ressourcen zur Verfügung, die dazu beitragen, ihr persönliches Selbstvertrauen und ihre emotionale Stärke zu festigen, um ihnen zu helfen, sich aus der Armut zu befreien. Ein Beispiel dafür ist unser Programm für junge Köche, mit dem wir gefährdete Jugendliche von der Strasse in die Küche holen und sie mit den technischen Fertigkeiten und dem Glauben an ihre Fähigkeiten ausstatten, um eine Karriere in der Kochkunst zu durchlaufen. In ähnlicher Weise hilft unsere Initiative "Don't Go Alone" (Gehe nicht allein) Frauen in Schwierigkeiten, sich durch berufliche und persönliche Workshops bessere Job-Chancen zu sichern. Wir haben aus erster Hand erfahren, welche Auswirkungen diese Programme haben, wenn es darum geht, Leben zu verändern und den Kreislauf der Armut für diese und die nächste Generation zu durchbrechen.

Säule 2: Innovative Partnerschaften. Der Aufbau von Beziehungen und Partnerschaften ist für unser Ziel von entscheidender Bedeutung, da sie die gemeinsame Nutzung von Ressourcen erleichtern, die Kreativität fördern und uns in die Lage versetzen, unsere Wirkung zu verstärken. Durch Partnerschaften mit anderen lebensmittelverwandten Organisationen können wir gespendete Produkte von grossen Lebensmittellieferanten direkt an unsere Kunden weitergeben und erhalten frische Produkte für unser wöchentliches "Free Shuk (gratis Marktplatz)"-Programm, bei dem Kunden mit Ernährungseinschränkungen oder zur Senkung ihrer Lebensmittelkosten kommen und gratis Produkte beziehen können. Als offizielles Angebot von Sherut Leumi (Nationaler Dienst) nehmen wir Stipendiaten nach dem Schulabschluss auf, die zwei Jahre lang gemeinnützige Arbeit leisten. Unter der Aufsicht von Filialleitern arbeiten diese jungen Erwachsenen als Vollzeitmitarbeiter, ohne dass für Meir Panim dadurch finanzielle Kosten entstehen. Wir haben auch unglaubliche Unternehmenspartner, die Waren, Zeit, Arbeit und finanzielle Unterstützung beisteuern. Meir Panim hat bereits Auszeichnungen für seine Partnerschaften erhalten, da wir die Bedürfnisse unserer Kunden über alles stellen und immer nach einer Zusammenarbeit suchen, um die besten Ergebnisse für unsere Gemeinden zu erzielen.

Säule 3: Unmittelbare Unterstützung. Wir gehen auf die dringenden Bedürfnisse unserer Gemeinschaft ein, indem wir täglich Mahlzeiten und Lebensmittelpakete bereitstellen. Diese unmittelbare Hilfe ermöglicht es Einzelpersonen und Familien, sich auf langfristige Verbesserungen zu konzentrieren, anstatt sich Gedanken darüber zu machen, woher ihre nächste Mahlzeit kommen soll. Unser "Meals-on-Wheels"-Programm (Hauslieferdienst) zum Beispiel liefert nahrhafte Mahlzeiten an ältere und an das Haus gefesselte Menschen, während unsere Lebensmittelkarten Familien die Möglichkeit geben, ihre Lebensmittel zu ihren eigenen Bedingungen einzukaufen.

Säule 4: Künftige Generationen. Wir richten unser Augenmerk auf die Kinder und jungen Erwachsenen in Israel. Durch Initiativen wie unsere Jugendclubs nach der Schule in Städten wie Sderot, Or Akiva und Dimona bieten wir unterprivilegierten und gefährdeten Kindern sichere Orte zum Lernen, Spielen und für warme Mahlzeiten. Es ist erwiesen, dass diese Programme Kindern und Jugendlichen die Hilfe bieten, die sie heute brauchen, und dass sie mit Hilfe der Mitarbeiter, Pädagogen und Mentoren von Meir Panim, die sie bei jedem Schritt unterstützen, Fähigkeiten entwickeln, die ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen.

Diese Vision für die Zukunft unseres Landes kann nur mit Ihrer Unterstützung verwirklicht werden. Sie haben die einmalige Gelegenheit, bei der Umsetzung der Vision mitzuhelfen, dass es Israel ohne Armut gibt. Alle Spenden werden direkt in diese Initiative und in künftige Programme fliessen, die wir entwickeln, um sicherzustellen, dass in weiteren 75 Jahren kein Israeli mehr hungrig zu Bett gehen muss.

Helfen Sie bitte schon heute mit und tragen Sie dadurch zu einer besseren Zukunft Israels bei!

Wir danken Ihnen für Ihr unermüdliches Engagement für den Dienst von Meir Panim. Mit Ihrer Unterstützung kommen wir einer helleren und sichereren Zukunft für ganz Israel einen Schritt näher.

Gaben für Meir Panim werden zu 100 % weitergeleitet.



Die jüdischen „Siedlungen“ – Hindernis auf dem Weg zum Frieden?

von Winfried Balke, 2023

1) Zum Begriff

Wenn es um die israelische „Siedlungspolitik“ geht, betrifft dies die Gebiete Judäa und Samaria (J&S), die mit einer Länge von 140 km 23 % des Staatsgebietes Israels ausmachen. Da müssen wir zunächst festhalten: Diese Gebiete werden in der Weltpolitik gemeinhin als „Westbank“ oder Westjordanland bezeichnet. Westbank heisst Westufer. Wo hört denn das Ufer des Jordans auf? Doch nicht nach 20 oder 40 km! Wir sollten den wegen arabischer Besitzansprüche raffiniert gewählten Begriff nicht gebrauchen.

Auch das Wort „Siedlungen“ ist nichts anderes als ein Begriff des politischen Kampfes, eines Kampfes vor allem um Judäa & Samaria. Denn er soll eine kleine Wohngemeinschaft, etwas Vorläufiges und Illegales assoziieren. Aber zum Beispiel Ariel in Samaria hat sogar eine Universität mit über 16.000 Studenten, ausser den ca. 19.000 Einwohnern. Die grössten „Siedlungen“ haben mehr als 63.000 (Beitar Illit), 46.000 (Modiin Illit) und 37.000 Einwohner (Maale Adummim).

„Siedlungen“ sind Orte, die jenseits der „Grünen Linie“ liegen und denen durch die Regierung rechtlicher Status verliehen wurde. Sie wurden ab 1967 gebildet, nach der Gebietserweiterung durch den Sieg des Sechstagekrieges, Was ist die „Grüne Linie“? Sie ist die Waffenstillstandslinie, die 1949 auf Rhodos mit einem grünen Stift als vorläufige Vereinbarung, bis zu einer Friedensregelung, auf die Landkarte gezeichnet wurde.

2) Was ist nun die rechtliche Situation?

Eine wichtige Orientierung liefert Artikel 6 des Völkerbund-Mandats für Palästina von 1922, durch den ausdrücklich die jüdische Besiedlung gefördert werden sollte.

Was wurde aus dem britischen Mandatsgebiet Palästina? Nur 24 % blieben für die Juden übrig, 76 % sind den Arabern übergeben worden, wodurch 1946 der Staat Transjordanien (später Jordanien) wurde, der die Verwirklichung des Rechtes der palästinensischen Araber auf Selbstbestimmung in mehr als Dreiviertel von Palästina ermöglichte.

Der Befreiungskrieg, der Israel 1948 direkt nach Staatsgründung aufgezwungen wurde, endete (siehe oben) mit der Markierung einer Waffenstillstandslinie, die in der Zeit von 1949 - 1967 als eine zeitweilige Demarkationslinie gemeint war, bis zur “endgültigen politischen Regelung“, wie sie im israelisch-jordanischen Waffenstillstandsabkommen ins Auge gefasst wurde. Als dann 1967 Jordanien und andere arabische Staaten in dem Wunsch, Israel auszulöschen, den jüdischen Staat angriffen, wurde die Waffenstillstandslinie hinfällig.

In Politik und Medien wird häufig auf die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates von 1967 verwiesen, um Israel auf Rückzug aus J&S zu drängen. Diese Resolution hatte aber nur Empfehlungscharakter. Und es ist wichtig zu wissen: Da Israel das Gebiet von J&S durch einen aufgezwungenen Verteidigungskrieg bekam, verzichtete der UN-Sicherheitsrat darauf, in seiner vielzitierten Resolution 242 von Israel den Rückzug aus dem gesamten (!) eroberten Gebiet zu verlangen. Es heisst dort, zur Schaffung eines dauerhaften Friedens sei „der Rückzug israelischer Streitkräfte aus Gebieten (!) des jüngsten Konflikts“ – und nicht „aus allen Gebieten“ und nicht „aus den besetzten Gebieten“ – erforderlich, ebenso wie „die Anerkennung der Souveränität, der territorialen Integrität und der politischen Unabhängigkeit jedes Staates in dieser Region und sein Recht, in sicheren und anerkannten Grenzen, frei von Drohungen und Akten der Gewalt zu leben“. Gerade das letzte wird in der Regel nicht zitiert…

Als Israel im Sechstagekrieg durch Gottes massives Eingreifen J&S, das seit 1948 widerrechtlich von Jordanien besetzt war, erobern konnte, sprach noch keiner von einem palästinensischen Volk oder gar der Notwendigkeit eines Palästinenser-Staates. Viele Rechtsexperten gestanden Israel das Recht zu, als Ergebnis des aufgezwungenen und gewonnenen Krieges das Land zu bewohnen.

Eine Organisation jedoch, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, legte sich anders fest: In einem geheimen Treffen in den frühen 70er-Jahren bestimmten sie, Israel verletze die oben bereits erwähnte 4. Genfer Konvention vom 12.8.49 und mache sich durch „jüdische Siedlungen im israelisch besetzten Westjordanland“ der „Kriegsverbrechen“ schuldig. Befremdlicherweise werden alle Protokolle und selbst die Namen der Teilnehmer des damaligen Treffens unter Verschluss gehalten. Und dennoch wurde der Beschluss des ICRK ohne diese Transparenz sog. „internationales Recht“ und damit Basis für die andauernde Anschuldigung illegaler Besatzungspolitik Israels.

Immer wieder wird behauptet, J&S sei „besetztes Gebiet“. Das klassische Völkerrecht definiert ein besetztes Gebiet als ein Hoheitsgebiet eines Staates, das von einem anderen Staat militärisch besetzt ist, während zwischen beiden Staaten ein Kriegszustand besteht.

Geht es denn nun bei Israel überhaupt um einen anderen Staat? Seit dem Untergang des Osmanischen Reiches 1917 sind die Gebiete J&S nicht als Hoheitsgebiet irgendeines Staates anerkannt worden. Jordanien, das sich dort nach 1948 wie ein Herrscher verhielt, hat 1988 seinen Herrschaftsanspruch aufgegeben. Die Rechtsgrundlage der Genfer Konvention von 1949 betrifft besetzte Gebiete. Da aber Jordanien nicht souveräner Besitzer von J&S war, sondern illegaler Eindringling, ist die Genfer Konvention nicht auf J&S anwendbar. Und sie gilt eben nur zwischen zwei Staaten.

Wenn J&S besetztes Gebiet wäre, dann wäre zu prüfen, ob Art. 49, Abs. 6 des Vierten Genfer Abkommens anzuwenden wäre. Darin heisst es: „Der Besatzungsmacht ist nicht gestattet, Teile der eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet zu transferieren.“ Diese Vorschrift bezieht sich auf eine zwangsweise(!) Ansiedlung von Zivilpersonen und ist deshalb auf J&S nicht anwendbar. Israel hat nie jüdische Bürger gezwungen, sich in J&S niederzulassen. Also: Selbst bei Anlegen des strengen Massstabs der völkerrechtlichen Bestimmungen für Besatzungen entsprechen die Siedlungen in J&S dem Völkerrecht.

Die israelische Botschaft benennt J&S als ein Gebiet, „für das es zueinander in Widerspruch stehende Ansprüche gibt,“ und das wegen der gescheiterten Friedensverhandlungen „noch nicht endgültig zugewiesen“ sei. Dann kann aber auch nicht einseitig das Einfrieren israelischer Siedlungstätigkeit verlangt werden, ohne dasselbe von den Arabern zu fordern.

Und Wissenschaftler verweisen darauf, dass Israels Anspruch auf J&S mehr gerechtfertigt ist als der der Araber, weil Israel das Gebiet durch einen aufgezwungenen Verteidigungskrieg 1967 eingenommen hat.

3) Die Bevölkerung

Zunächst ist festzuhalten: Das Gebiet von J&S ist politisch in drei Kontroll-Zonen eingeteilt: In der Zone A üben die „Palästinenser“ die Zivilverwaltung aus und sind auch für die Sicherheit zuständig. Dazu gehören z.B. Nablus, Ramallah, Jericho, Bethlehem und der Grossteil von Hebron. In Zone B müssen Israelis und Palästinenser gemeinsam für die öffentliche Sicherheit sorgen. Zone C wird vom israelischen Militär kontrolliert und ist der geographisch grösste Teil mit ca. 60 % der Fläche von J&S. Nur hier leben Israelis – und zwar ca. 503.000 -, aber auch Palästinenser (100.000 im 2016). Insgesamt in J&S leben wohl ca. 2,3 Mio Palästinenser.

Die Juden in J&S machen übrigens 12 % aller in Israel lebenden Juden aus. Ihre Zahl ist seit 1967 erstaunlich gestiegen: 1972 waren es erst weniger als 1.200; 1983: 22.800; 1993: 11.600; 2004: ca. 234.500; 2014: 400.000 und jetzt die über 500.000.

Immer wieder wird es so dargestellt, als ob alle „Siedler“ überzogen Fromme seien und die meisten zum Extremismus neigten. Das ist nicht so: Je ein Drittel der jüdischen Einwohner sind säkular, orthodox oder religiös. Sicher ist die Mehrheit zionistisch gesinnt.

4) Wie sieht nun die politische Situation aus? Welche Ansprüche und Vorschläge gibt es?

Es war der ehemalige amerikanische Präsident Jimmy Carter, der die Siedlungen als illegal bezeichnete und die politische Landschaft dadurch nachhaltig sehr stark beeinflusste. Das Spektrum politischer Vorschläge reichte in den letzten Jahrzehnten von israelischer Landabgabe bis zu Ausdehnung israelischer Souveränität/Annexion.

Bill Clinton (späterer Präsident der USA) z.B. hatte im Dezember 2000 nach dem Scheitern des Camp David-Abkommens vorgeschlagen: Israel solle 5 % von J&S behalten, 2 % Land mit den Palästinensern tauschen, und auf 97 % könne ein palästinensischer Staat entstehen. Der damalige israelische Premierminister Ehud Barak akzeptierte das sogar, aber der Palästinenserführer Arafat lehnte ab. Ehud Olmert, damals Ministerpräsident Israels, bot 2008 der Gegenseite sogar unglaubliche 93 % von J&S an – selbst das lehnten die Palästinenser ab.

Andererseits gab es in Israel mehrfach Vorschläge über die teilweise oder völlige Annexion von J&S. Und Donald Trump sah 2020 die Annexion der grössten Siedlungsblöcke vor, was zugunsten der sog. Abraham-Vereinbarungen mit den VAE (Vereinigte Arabische Emirate) und anderen nicht verfolgt wurde.

Für die politische Debatte hat immer wieder der Wohnungsbau eine massgebliche Bedeutung. Internationales Aufbegehren gegen die Bautätigkeit gibt es immer wieder bereits, wenn von Bauplanung (die verschiedene Instanzen zu durchlaufen hat) berichtet wird, dann noch einmal, wenn der Bau beginnt, und schliesslich nach Fertigstellung von Wohnungen.

Wegen der israelischen Militärverwaltung fällt der Wohnungsbau unter die Rechtsprechung des Verteidigungsministers, und alle Bauvorhaben müssen von ihm im Zusammenwirken mit dem Büro des Premierministers genehmigt werden.

Ein Baustopp wird immer wieder von Israel verlangt, obwohl die Palästinensische Autonomiebehörde allein im Jahr 2022 im den Juden vorbehaltenen Gebiet C über 5.500 Gebäude illegal errichtet hat. (Israel hat insgesamt in den letzten 20 Jahren 4.382 Wohneinheiten ohne Baugenehmigung gebaut. Der Staat reisst wiederholt solche Häuser nieder.)

Das Tauziehen um J&S betrifft auch den wirtschaftlichen Bereich. Es gibt eine weltweite Kampagne, die unter dem Namen BDS bekannt wurde: Boykott, Divestment, Sanktionen. Sie richtet sich gegen Firmen in J&S und solchen Unternehmen im Ausland, die mit Firmen aus den umstrittenen Gebieten kooperieren.

Ziel der BDS ist letztlich eine empfindliche Schwächung Israels. Sie hat keinerlei Interesse bzgl. der Rechte der Palästinenser. Denn dann würde man z. B. die Hamas boykottieren wegen deren „Ehrenmorden“ und Meuchelmorden an Palästinensern, die gegen ihre brutale Regierung protestieren. Die BDS hat auch kein Interesse an der Förderung arabischer Menschenrechte; sonst würde man z.B. Assad, den syrischen Herrscher, boykottieren, der Hunderttausende Araber tötete.

5) Die Siedlungstätigkeit und der Friedensprozess

In der westlichen Welt geht man meist davon aus, dass die Siedlungstätigkeit der Hauptgrund für feindliche Übergriffe der Palästinenser sei. Es gab aber schon Terroraktionen in einer Zeit, in der Israel noch gar nicht die Möglichkeit hatte, „Siedlungen“ zu bauen, nämlich vor dem Sechstagekrieg. Markanteste Beispiele stellen die arabischen Massaker an den jüdischen Einwohnern von Hebron im Jahre 1929 und von Gush Etzion 1947 dar. Schliesslich hatten ja schon die gewaltsamen Übergriffe vor der Staatsgründung dazu geführt, dass England sein Völkerbund-Mandat zurückgab.

Klar ist also, dass das Thema „Siedlungen“ im sog. Friedensprozess völlig überbetont wird. Und es ist wieder einmal ein Beispiel von „doppeltem Standard“, von zweierlei Massstab in der politischen Beurteilung Israels.

Das Konzept, das in der westlichen Welt als Friedenslösung propagiert wird – ein Palästinenserstaat an der Seite Israels – basiert auf einer völligen Verkennung der Tatsachen: Der neue Staat wäre nicht „an der Seite“, sondern mittendrin – eben in J&S. Fatah und Hamas, die sich in dem klar formulierten strategischen Ziel einig sind, den zionistischen Staat auszulöschen, hätten leichtes Spiel, ihre Terrorangriffe überallhin auszuüben. Und sie wollen eben nicht nur mehr Lebensraum und deswegen die Siedlungen weghaben, sondern sie beanspruchen das ganze Gebiet vom Jordan bis zum Mittelmeer.

6) Welche Orientierung gibt uns die Bibel?

a) Da lesen wir zunächst von Gottes Landverheissung an Abraham (1. Mo 13, 12-15). Als Abrahams Frau Sara in Kirjat-Arba starb, das ist Hebron – also in Judäa –, da erwarb er ein Erbbegräbnis, ja er legte äussersten Wert darauf, die Höhle Machpela mit dem vollen Kaufpreis zu bezahlen, obwohl er sie geschenkt bekommen konnte (1. Mo 23). Eine wichtige Tatsache im Hinblick auf das politische Tauziehen heute.

Als der HERR den Israeliten am Horeb den Auftrag zur Landeinnahme mit den Worten untermauerte „ICH habe das Land vor euch dahingegeben“, da sprach ER auch vom „Gebirge“ (5. Mo 1, 7 f.). Ein Blick auf die topographische Karte von Israel zeigt, dass besonders J&S eine bergige Landschaft ist. Und da können wir uns freuen über das Wort aus Hes. 36, 8+10: „Ihr aber, Berge Israels, ihr werdet für Mein Volk (!) eure Zweige treiben und eure Frucht tragen… Und ICH werde die Menschen auf euch vermehren…“

b) J&S ist biblisches Kernland. Unser Erlöser ist ja in Judäa, in Bethlehem geboren. Die Bibel bezeugt mehrfach, dass Jesus in Judäa und Samaria gewirkt hat (z.B. Joh. 11, 7; Joh 4, 4 f.; Luk 17, 11 ff)

In Samaria, nämlich in Silo, stand fast 400 Jahre die Stiftshütte (siehe Jos.18, 1). Dort war also ein geistliches Zentrum. In Silo warf Josua das Los vor dem HERRN, um entsprechend das Land an die Stämme Israel zu verteilen (Jos. 18, 10). Es war in Silo, wo Hanna die Verheissung ihres Sohnes Samuel bekam (1. Sam. 1). Der HERR selbst spricht in Jer. 7, 12 von „Meinem Anbetungsort, der in Silo war, wo ICH früher Meinen Namen wohnen liess.“

c) Wir müssen auch die ernste Warnung des HERRN hören an alle, die an einer womöglichen Teilung des Landes direkt oder indirekt mitwirken: „ICH werde mit ihnen ins Gericht gehen wegen Meines Volkes und Meines Erbteils Israel, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Und Mein Land haben sie geteilt…“ (Joel 4, 2). Denn Gott sagt ganz klar: „MIR gehört das Land“ (3. Mo 25, 23).

d) Bei allem Zerren der westlichen Politiker und der arabischen Völker um die Siedlungen, bei allen hinterlistigen Schachzügen oder noch so gut gemeinten Ideen über die Zukunft in J&S – wir dürfen wissen:

„Der HERR macht zunichte den Ratschluss der Nationen, ER vereitelt die Gedanken der Völker. Der Ratschluss des HERRN hat ewig Bestand, die Gedanken Seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht“ (Ps 33, 10 f.).

Zum Autor: Winfried Balke promovierte im Jahr 1970 in den Wirtschaftswissenschaften. Einige Jahre arbeitete er als Leiter der Marktforschung für die Bereiche Veterinärmedizin und Pflanzenschutz bei Boehringer Ingelheim. Anschliessend engagierte sich Dr. Winfried Balke als Unternehmensberater für internationale Marketingberatung und Management bei PA Management Consultants in Frankfurt. Als Leiter für Aus- und Fortbildung, Management Development und Organisationsentwicklung bei der Norddeutschen Landesbank Hannover rundete er seine berufliche Laufbahn ab. Durch diesen Hintergrund wurden seine verschiedensten Vorträge und Predigten auch von der IVCG und “Christen im Beruf” sehr geschätzt. Seit 2003 lebt er mit seiner Frau in Israel. Als Autor schrieb Winfried Balke – seinem Schwerpunktanliegen entsprechend – die Bücher, „Bahnt einen Weg meinem Volk“, „Woche um Woche – Impulse aus dem Reichtum der Prophetenbücher“, „Fest verwurzelt“, „Aus beiden eins gemacht“, „Israel – Augapfel Gottes und Zankapfel der Welt“, „Führungszeugnis“ und „Die Offenbarung“.

Dieser Artikel kann auch via E-Mail als PDF gewünscht werden: mail@reaisrael.ch.
Zudem gibt es einen weiteren höchst aufschlussreichen zehnseitigen Bericht von W. Balke: «Aktuelles und Wissenswertes aus Israel». Selbstverständlich senden wir Ihnen auf Wunsch auch diesen Bericht sehr gern per Mail zu.



rea ISRAEL
Christliches Hilfswerk
für Israel

Wir machen, was wir sagen, und wir sagen, was wir machen.