Tehilat-Yah-Gemeinde und gemeinnützige Gesellschaft „Maim Haim Hinam” in Rishon LeZion
Bericht von Michael Yaron
Schawuot und seine Bedeutung
Das jüdische Schawuotfest (an Pfingsten) ist eines der drei Pilgerfeste nebst Pessach Schawuot und Sukkot. Zu diesen drei Festen pilgerte das Volk Israel zum Tempel in Jerusalem hoch. Bis heute reisen religiöse Juden aus aller Welt nach Israel, um an den Hohen Feiertagen hier zu sein. Schawuot ist auch ein Erntefest, und die Juden gedenken der Torah, die dem Volk nach jüdischer Tradition am Schawuotfest gegeben wurde. Natürlich ist es nicht zufällig, dass Gott ungefähr ein Jahrtausend nach der Gabe des Gesetzes ausgerechnet am Schawuotfest Seinen Heiligen Geist über die Jünger von Jesus ausgoss, welche zum Gebet versammelt waren (Apg. 2).
An Schawuot wird in der Synagoge das Buch Ruth vorgelesen. Es knüpft damit an die Bedeutung des Erntefestes an und erzählt die einzigartige, symbolische und prophetische Liebesgeschichte zwischen der Moabiterin Ruth und Boas, Ihrem (Er)Löser!
In Kolosser 2,16-17 lesen wir: Niemand soll euch also Vorhaltungen machen wegen dem, was ihr esst oder trinkt, oder was ihr an den Festen, am Neumondstag oder am Sabbat tut. Das ist doch alles nur ein Abbild und ein Schatten der Dinge, die Gott angekündigt hatte, und die in Christus Wirklichkeit geworden sind.
Naomi symbolisiert das Volk Israel, Ruth die Nationen, Boas den Erlöser. Naomi gab Ruth Zeugnis über den Gott Israels, und Ruth glaubte an ihn (Ruth 1, 16-17), so sehr, dass sie bereit war, ihr eigenes Volk und ihre Götter zu verlassen. Sie folgte Naomi und lernte so Boas kennen. Ihr gemeinsamer Sohn Obed wurde König Davids Grossvater. Es ist interessant, dass Ruth durch Naomi den Gott Israels kennenlernte, Ruth jedoch diejenige war, die Naomi zum Löser von Elimelechs Familie führte. – Es war das Volk Israel, welches den Gott Israels zu den Völkern brachte (Römer 9,4-5). Aufgrund der teilweisen Blindheit des Volkes Israel bis zu diesem Tag ist es schwer für sie, Jesus als ihren Messias zu erkennen. Preis sei dem Herrn, dass viele jüdische Menschen den Messias durch NichtJuden kennenlernten (Römer 11:11). Die Einheit im Neuen Menschen ist ein Geheimnis, wie es Paulus selbst im Epheserbrief, Kap. 3 betont – und dieses Geheimnis bezieht dich und mich mit ein! Welch ein Vorrecht wir haben!
Beit Mosche, unser Gemeindelokal
Wir danken dem Herrn für das, was er bis zum heutigen Tag getan hat, vor allem im Rückblick auf die vergangenen fast zwei Jahre in Beit Mosche, unserem neuen Gemeindelokal. Am Anfang mussten wir die Räumlichkeiten renovieren, um sie überhaupt benutzen zu können. Dabei begannen wir beim Herz, dem Schaftor, einem Gebetsraum. Nach anfänglichen Mühen gegenüber der Stadtverwaltung bekamen wir mit Hilfe eines Anwalts unser Recht, die Anerkennung als Gebetshaus, mit voller Steuerbefreiung von der Stadtsteuer.
Gebetstreffen im Schaftor-Gebetsraum.
Nun sind wir voll auf dem Weg, die Vision eines 24/7-Gebetshauses im Schaftor in die Wirklichkeit umzusetzen. Geschwister aus dem Ausland (vor allem treue koreanische Fürbitter), sowie Gläubige aus anderen Gemeinden in der Stadt helfen uns, die Gebetszeiten abzudecken. Zusammen sehen wir, wie vereintes Gebet Tag und Nacht zu Gott erhoben wird. Wir beten für die Errettung des Volkes Israel und für die Nationen, aber auch um Wachstum und Kraft unter den Gläubigen weltweit. Das ist solch ein Segen für uns! Natürlich führen wir auch das wöchentliche Morgengebet der Pastoren, das nun bereits seit sechs Jahren stattfindet, im Schaftor weiter.
Koreanische Fürbitter.
Nach einigen Kämpfen mit der Stadtverwaltung schlossen wir kürzlich auch einen Kompromiss in Bezug auf den grossen Saal mit den anliegenden Räumen im oberen Stockwerk. Wir erreichten eine Reduktion der Stadtsteuer, von der wir anfangs nur träumen konnten.
Koreanische Fürbitter.
Seit November können wir auch den neuen Lift regelmässig benutzen. Unser koreanischer Diakon baute eine Holzrampe, sodass behinderte und ältere Personen problemlos den Lift und so den Gemeindesaal im 2. Stock erreichen können.
Geschwister nah und fern willkommen heissen
Wir wollen unseren Freunden in der Welt die Gelegenheit geben, an unseren Sabbatgottesdiensten teilzunehmen. Dank einer spezifisch dafür vorgesehenen Spende konnten wir unsere Medienausstattung erneuern, sodass uns nun Livestreaming in verschiedenen Sprachen zur Verfügung steht. Der erste Event war unser Pessachfest Mitte April.
Auch regional hatten wir die Möglichkeit, in den vergangenen Monaten immer wieder als Treffpunkt für Anlässe in der Region zur Verfügung zu stehen. So fanden einige Treffen und Seminare statt, darunter ein Anlass mit Tom Hess, an welchem er auch unseren Schaftor-Gebetsraum segnete. Solche Anlässe ermöglichen es uns, mit mehr Geschwistern im Land in Kontakt zu sein.
Dienst an jungen Menschen
Anbetungsabend für junge Menschen.
Im vergangenen halben Jahr ergab sich eine gesegnete Zusammenarbeit mit einer Jugendbewegung in unserer Stadt, die vorwiegend unter Russischsprachigen Jugendlichen tätig ist. Wir haben seither drei Worship-Abende bei uns organisiert, die auf Jugendliche und junge Erwachsene aus der Gush Dan-Region (zwischen Rishon LeZion und Herzliah, um Tel Aviv) ausgerichtet waren. Dazu luden wir jeweils ein bekanntes Worship-Team ein. Diese Abende sind voll angekommen, waren gesegnet, und der Hunger dieser jungen Menschen nach Gott war so spürbar! Wir werden diese Anlässe deshalb sicher weiterführen.
Die Vision der ‚Einheit in der Verschiedenheit‘
Wir danken Gott für die neuen Geschwister, Hebräischsprachige und Englischsprachige Menschen, welche neues Leben in die Gemeinde bringen und auch die Sprachenverteilung durchaus verändern. Anfangs hatte die Gemeinde aus 85-90 % Russischsprachigen Menschen bestanden. Unsere Vision war es immer, ein Volk aus allen Stämmen und Sprachen zu sein, die hier in Israel leben und Gott gemeinsam dienen. Die Zahlen haben sich nun geändert, und wir haben in der Tehilat-Yah-Gemeinde eine wunderbare und ausgeglichene Mischung von Menschen vieler Sprachen und Nationen, sodass unsere Vision noch greifbarer geworden ist.
Da ist zum Beispiel ein arabisches Ehepaar aus einer nahegelegenen Stadt. Die Frau war als Muslimin aufgewachsen, ist aber durch den Jesus-Film zum Glauben gekommen und hat sich zu ihm bekehrt.
Wir haben auch ausländische Studenten aus afrikanischen Ländern wie Nigeria, aus Indien, Deutschland und Singapur, die alle am Weitzman-Institut für genaue Wissenschaften ihr M.A., PhD oder Postdoc-Studium absolvieren und sich als Teil der Gemeinde fühlen. Obwohl sich diese Studenten meist für mehrere Jahre in Israel aufhalten, leben sie in ihren Labors, bei ihren Studien und auf dem Campus in einer vorwiegend englischsprachigen Welt, und nicht alle haben die Zeit, den Willen oder finden die Umstände, Hebräisch zu lernen. Deshalb sind sie am Sabbatgottesdienst von der Übersetzung abhängig, und das ist nicht immer einfach. Dennoch besuchen sie den Gottesdienst regelmässig und bringen auch hin und wieder nichtgläubige Studenten mit zum Gottesdienst.
Vor ein paar Monaten spürten wir den Wunsch, mehr für die Studenten zu tun, damit sie sich zuhause fühlen. Wir wollten einen Ort für sie schaffen, wo sie sich frei ausdrücken und mit ihren Gaben dienen können. So starteten wir einen Exklusiv-Englisch-Gottesdienst einmal pro Monat zu Sabbatausgang. Es zeigen sich bereits die Gaben der Anbetung, der Lehre, der Ermutigung, der Organisation und der Evangelisation.
Die Vision von Jesaja 61,1-3
Am Dienstag bieten wir regelmässig Gebet für Einzelpersonen an, vor allem Gebet für physische und innere Heilung. Zuvor hatte ich während längerer Zeit ein Team über geistliche Probleme sowie Süchte, Depression, Ängste, körperliche Probleme, etc. gelehrt. Dieses Gebet ist offen für jeden Gläubigen in der Stadt oder Region, der für sich beten lassen möchte.
Gottes neue Kinder
Wir loben unseren Gott, dass wir Anfang Mai zwei Sabras (gebürtige Israelis) taufen konnten. Es war ein Freudentag, den wir als Gemeinde mit den Täuflingen am Mittelmeerstrand verbrachten. Ihre Zeugnisse waren berührend und gaben Beweis von Gottes gewaltigem Wirken und Seiner Kraft.
Maim Hayim Hinam (Gemeinnützige Gesellschaft)
Wir erfreuen uns der fortlaufenden Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und lernen dort hin und wieder neue Personen kennen. Regelmässig helfen wir Holocaustüberlebenden und Kriegsveteranen sowie bedürftigen Familien und Einzelpersonen in der Stadt. Das Amt für Sozialfürsorge führt endlose Listen von bedürftigen Menschen und ist so froh, dass wir mithelfen, Not und Sorgen zu lindern. Der Herr schenkte uns die Gnade, zwei der Vizebürgermeister sowie menschliche „Perlen“ beim Fürsorgeamt kennenzulernen. Aufgrund dieser Beziehungen und der Zusammenarbeit haben wir nun mehr Zugang zur bedürftigen Bevölkerung der Stadt und können mit Nahrungsmittelgutscheinen helfen. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine konnten wir auch mehreren Neueinwanderern und Flüchtlingen aus der Ukraine helfen.
Marianne besucht Holocaustüberlebende, darunter zwei Überlebende, die in Österreich geboren wurden. M. flüchtete mit ihrer Familie von Wien nach Frankreich. Als sie ungefähr fünf Jahre alt war, wurde sie von ihren Eltern getrennt, die festgenommen und in ein KZ transportiert wurden, von wo sie nie zurückkehrten. M. wurde von einer französischen Familie versteckt und hat so den Krieg überlebt. Danach wanderte sie als 14-Jährige nach Israel ein, als einzige Überlebende ihrer Familie, und baute hier ein neues Leben auf.
R. erinnert sich mit grosser Traurigkeit an den Tag, an dem sie sich kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges am Wiener Bahnhof von ihren Eltern verabschiedete. Diese hatten es geschafft, ihr einen Platz im Kindertransport nach Schweden zu sichern. Natürlich war ihr nicht bewusst, dass sie sich für immer von ihren Eltern trennen sollte. Diese wurden später Opfer des Holocaust… Beide Frauen sind sehr einsam und freuen sich riesig über jeden Besuch.
Wir danken Gott
► Für den erneuerten Mietvertrag – gerade eben unterzeichnet – der uns das Zuhause der Gemeinde für die nächsten vier Jahre sicherstellt. Dazu eine kurze Geschichte: Unsere Vermieterin ist keine einfache Person. Aber Gott gab mir das Versprechen, dass der Vertrag noch vor meiner Rückreise aus Schweden unterzeichnet sein würde. Während des ganzen Aufenthalts in Schweden geschah nichts. Wir beteten innigst für Gottes Wirken. Dann, als das Flugzeug in Stockholm auf die Abflugbahn rollte, sah ich eine E-Mail von unserem Anwalt, dass unsere Vermieterin gerade unterzeichnet hatte! Das war eine grosse Ermutigung für mich und für alle, die seit Wochen dafür gebetet hatten!
► Für die gewaltige Reduktion der Stadtsteuer, die wir kürzlich erhielten.
► Für die gesegnete und kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Wir erhielten einen Raum im Fürsorgeamt (Stadtzentrum), wo wir jederzeit Nahrungsmittelgutscheine an bedürftige Familien verteilen können.
► Für die neuen Gemeindemitglieder aus Israel und den Nationen.
► Für unsere koreanischen Fürbitter mit einem riesigen Herzen fürs Gebet und einer tiefen Liebe zu Israel und der Tehilat-Yah Gemeinde.
Pläne für die nahe Zukunft – Gebetsanliegen
Ein Bild unseres Familienurlaubs im März 2022, die erste Reise ins Ausland nach langer Zeit!
► Nachdem der Mietvertrag unterzeichnet ist, wollen wir den für Gäste und Fürbitter geplanten Raum und das Badezimmer daneben wohnlicher und gemütlicher gestalten. Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange.
► Wir beten weiterhin für eine Vergrösserung des Anbetungsteams in jeder Hinsicht, für Menschen mit einem Herzen für die Anbetung, die bereit sind, Zeit und Gaben in diesen Dienst an Gott und Menschen zu investieren.
► Wir wünschen uns, dass unser grosser Versammlungsraum auch weiterhin als Zentrum für Treffen dienen darf und für andere Gemeinden und Dienste in der Region ein Segen sein kann. Wir beten deshalb um mehr Gelegenheiten.
► Wir wünschen uns, immer mehr ein Ort zu sein, an dem der Heilige Geist frei und in Fülle wirken kann.
Liebe und Segen für Sie alle!
Michael und Marianne Yaron
mit Roi, Lia und Matan
Pastor der Tehilat-Yah-Gemeinde und Leiter der gemeinnützigen Gesellschaft Maim Haim Hinam NPO
Gaben für Michael und Marianne und ihre vielseitigen Dienste werden ihnen zu 100 % weitergeleitet.
P.S. Michael und Marianne Yaron danken uns jeden Monat für die Spenden, die sie erhalten.