Seit Menschengedenken, da gibt es Krieg,
fast jeder mit jedem im Streite liegt.
Ein jeder um seine Rechte kämpft,
Ob er wohl das Recht des Anderen kennt?
Den Krieg gibt’s im Grossen und auch im Kleinen,
nie werden die Völker sich je vereinen,
wenn sie nicht lernen, nach Frieden zu trachten,
indem sie die Rechte des Nächsten beachten.
Doch das fängt im Leben des Einzelnen an,
ob er sich für Frieden entscheiden kann.
Doch Frieden zu halten, das kostet Tribut,
das kostet Verleugnung, das kostet Mut.
Wer selber keinen Frieden hat,
der gibt dem Andern auch nicht statt,
weil er um jede Kleinigkeit
vom Zaune bricht den grossen Streit.
Worum geht’s im Zusammenleben,
wenn Wünsche auseinanderstreben?
Kann ich, um mein Recht durchzusetzen,
die Rechte anderer verletzen?
Für uns gibt’s Grenzen, die gesetzt,
damit man andere nicht verletzt.
Du sollst nicht töten, ehebrechen,
du sollst dich nicht am Anderen rächen.
Das Gut des Nächsten sollst du achten,
auch nach dem Wohl des Andern trachten.
Du sollst auch nicht etwas begehren,
was dir nicht zusteht zu gehören.
Das Beste für den Nächsten wollen,
ihm auch genügend Achtung zollen,
ihn anzunehmen, wie er ist,
du auf dem rechten Wege bist.
Wenn du dich nur im Kreise drehst,
weil eigne Wünsche du anstrebst,
dein Ego nach Erfüllung schreit,
der Andre auf der Strecke bleibt.
Ob man denn wirklich glücklich ist,
wenn man den Nächsten so vergisst?
Die Liebe ist das Hauptgebot,
doch ohne Liebe ist man tot.
Wenn du nicht deinen Bruder liebst,
dann lebst du in der Finsternis.
Die Liebe macht dein Leben licht,
sie jede Dunkelheit durchbricht.
Von Gottes Thron die Liebe fliesst,
denn Gottes Wesen Liebe ist.
Bist du des grossen Gottes Kind,
in dir man auch sein Wesen find’t.
An Liebe wird man die erkennen,
die sich hier Jünger Jesu nennen.
Ein guter Baum bringt gute Frucht,
die man so oft vergeblich sucht.
Die Liebe Frucht des Geistes ist,
ihr man den höchsten Rang beimisst.
Langmütig sie und freundlich ist,
sie Andern Böses nicht zumisst.
Die Liebe ist nicht rücksichtslos,
sie stellt niemals den Andern bloss.
Den eignen Vorteil sucht sie nicht,
sie über dir den Stab nicht bricht.
Die Liebe, ja sie lebt aus Glauben,
sie lässt sich nie die Hoffnung rauben.
Die Liebe stellt sich jeder Not,
denn sie ist stärker als der Tod.
Wenn du die liebst, die dich nicht lieben,
dann wirst du haben deinen Frieden.
Wenn du vergibst, wo man dich kränkt,
dann wird Vergebung dir geschenkt.
Wenn Gottes Wort dein Massstab ist,
du auf dem Weg des Friedens bist.
Ein jeder erntet, was er sät,
sä’ du das Rechte, eh’s zu spät!
Autor unbekannt