Rundbrief Nr. 244 – Dezember 2025
Liebe Rundbriefleserin, lieber Rundbriefleser

«Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.» Hebr. 13,16 (Lutherbibel 2017)
Diese Worte erinnern mich daran, wie Gott ist. Er beschenkt uns zuerst. Wie hat er uns doch so viel Gutes getan! In seiner Güte und Gnade beschenkt er uns unaufhörlich. Er gab uns das Wertvollste – seinen geliebten Sohn als Retter der Welt. In ihm finden wir alle echte Erfüllung, tiefen Frieden und wahre Freude. Die Engel bezeugten vor den Hirten diese herrliche Botschaft:
«Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die für das ganze Volk sein wird. Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt.» Luk. 2,10b-11 (Elberfelder Bibel)
Mit grosser Dankbarkeit und Freude sehe ich, wie wir alle, Monat für Monat, Israel und den vielen notleidenden Juden zum Segen sein dürfen, und wie viel Gutes daraus entsteht. Gott selbst hat Freude und Wohlgefallen daran, wenn wir in einer solchen Haltung der Liebe, Grosszügigkeit und herzlichen Anteilnahme helfen und im Geben reich werden. (1.Tim. 6,18)
Unserem Herrn Jesus Christus entgeht nichts. Er sieht jede noch so kleine und verborgene Tat. Er kennt alle unsere Anliegen und hört jedes Gebet. So lasst uns auch in Zukunft nicht müde werden, “Gutes zu tun”! (Gal. 6,9+10, 2.Thess. 2,13)

Mit einem weihnachtlichen Schalom
grüsst Sie freundlich
Silas Wenger, Präsident

 

Freudige Dankesworte aus Israel
Beth-El: Uns in Israel geht es – Gott sei Dank! – gut. Wir dürfen sehr die Hilfe des Herrn bei den Liebesdiensten unter dem Volk erleben. Viele Menschen: Witwen, Waisen, Mütter und Väter brauchen innere und äussere Heilung von dem, was hier in den letzten zwei Jahren geschehen ist. Bei den so wertvollen Gesprächen (oft mit Tränen) kommen mir manchmal die Worte: Oh, Herr, lass dein Öl und deinen Wein in die Wunden fliessen! Vielen herzlichen Dank für eure Gaben! Wir sagen den Menschen oft: Ihr seid nicht allein, da sind Menschen in der Schweiz, die euch lieben! Der Herr segne rea ISRAEL und jeden Geber. Mit Schalom aus Israel, wir haben euch lieb!
Euer Joachim Blind, Leiter Amutha Beth-El

Leket: Vielen Dank für eure anhaltende Unterstützung. Wir sind sehr dankbar für eure Partnerschaft mit uns.
Rechelle Hochhauser, Entwicklungsbetriebsleiterin

Familie Yakubovich: Gott sei Dank für dieses erneute Geschenk der Liebe! Jeder Franken ist ein Zeichen der Barmherzigkeit unseres himmlischen Vaters und eurer Liebe.
Vladimir Yakubovich

Weg zur Heilung: Vielen Dank für eure grosszügige Spende sowie für eure fortwährende Unterstützung und Freundschaft. Euer Beitrag hilft uns, unsere Arbeit am Laufen zu halten und Patienten sicher zu lebensrettenden Behandlungen zu bringen.
Avital Even Har, Geschäftsleiterin Roads to Recovery

Aviv Ministry: Wir sind dem Herrn und euch allen bei rea ISRAEL für eure treue Unterstützung sehr dankbar! Eure Teilnahme an unserem Dienst ist für uns eine so grosse Ermutigung! Jeder Segen des Herrn sei mit euch!
Dov Bikas, Leiter

Meir Panim: Im Namen der Zehntausenden von Familien, älteren Menschen und Kindern, die uns brauchen, danke ich euch für eure grosszügige Spende! Dank euch können wir weiterhin daran arbeiten, Armut, Schmerz und Leid zu beseitigen.
Mimi Rozmaryn, Leiterin Kommunikation

Yad L’Ami: Grossartig! Einmal mehr DANKE VIELMALS für die grosse Spende! Ich sende euch allen in der Schweiz meine Liebe aus Israel.
Ria Doekes


 

United Hatzalah – Motorrad-Ambulanz
United Hatzalah ist eine gemeinnützige Rettungsorganisation in Israel. Sie wurde im Jahr 2006 von Eli Beer gegründet, um die zuvor schon bestehenden vereinzelten Hatzalah-Gruppen zu vereinen und zentral zu steuern. Rund 8‘000 Freiwillige reagieren auf 2‘000 Anrufe pro Tag und leisten die landesweit schnellste kostenlose medizinische Ersthilfe in der kritischen Zeitspanne zwischen einem Notfall und dem Eintreffen herkömmlicher Ambulanzdienste und retten so unzählige Leben. Der Dienst von United Hatzalah steht allen Menschen unabhängig von Rasse, Religion oder nationaler Herkunft zur Verfügung und ist vollständig spendenfinanziert.

Fünfjähriger beinahe erstickt
Ein lauer Abend lag am Wochenende über der Stadt Bnei Brak, als ein Anruf bei der Einsatzleitung von United Hatzalah eintraf und damit einen engagierten Sanitäter von seinem Familienessen wegholte. Ein fünfjähriger Junge in der Nähe hatte eine schwere allergische Reaktion – er litt an Atemnot, und sein Hals schwoll gefährlich an. Seine Familie war verzweifelt und rief um Hilfe, denn der EpiPen, den sie hatten, war abgelaufen und unbrauchbar.

Sofort liess der freiwillige Rettungssanitäter Shmuel Lustig alles stehen und liegen, schnappte sich seine medizinische Tasche und kam fast augenblicklich bei der verzweifelten Familie an.
Während die Eltern vor Angst erstarrten und das Kind nach Luft schnappte, zögerte der Sanitäter keine Sekunde. Aus seinem Erste-Hilfe-Kasten holte er einen frischen EpiPen und verabreichte ihn ruhig und schnell. Innerhalb von Minuten begann sich der Zustand des Kindes zu stabilisieren, die Blaufärbung verschwand aus seinem Gesicht. Das Schlimmste war abgewendet.
Shmuel blieb bei dem Kind, bis es in ein nahegelegenes Krankenhaus zur weiteren Behandlung gebracht wurde, und stellte sicher, dass sein Zustand stabil und sicher blieb. Dann kehrte er zu seiner eigenen Familie zurück, ruhig und bescheiden, doch im dankbaren Wissen, dass er gerade wieder ein kostbares Leben gerettet hatte.
Das ist die lebensrettende Auswirkung, die Sie, liebe Spenderin, lieber Spender, möglich machen. Ihre Grosszügigkeit gab diesem Sanitäter das Werkzeug, das er in den entscheidenden Momenten benötigte. Vielen Dank, dass Sie weiterhin an der Seite von United Hatzalah stehen in unserem Dienst, Leben zu retten.

Gaben für die Motorrad-Ambulanz United Hatzalah leiten wir zu 100 % weiter.

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Stiftung «Weg zur Heilung»
«Road to recovery» wurde 2006 von Yuval Roth gegründet. Sein Bruder war von Hamas-Terroristen ermordet worden. Statt zu hadern, wollte er Gutes tun und fing an, krebs- und herzkranke palästinensische Kinder zu israelischen Spitälern zu transportieren, wo sie ärztliche Hilfe bekamen. Bald halfen Freunde und Bekannte und schliesslich viele Freiwillige mit, Inzwischen ist es eine gut funktionierende Organisation. Die kleinen Patienten werden samt Eltern oder einem Elternteil an den Checkpoints abgeholt und nach der Behandlung wieder zurückgebracht. Dieser Fahrdienst fördert auf menschlicher Ebene Verständnis und Versöhnung zwischen Juden und Palästinensern.

Aus unseren Tätigkeiten
Von Januar bis September 2025 hat «Weg zur Heilung» trotz des anhaltenden Krieges seinen lebensrettenden Dienst fortgesetzt und täglich palästinensische Patienten von den Kontrollpunkten im Westjordanland zu Krankenhäusern in Israel transportiert.
• Seit Jahresbeginn haben wir 12‘600 Anfragen für Transporte erhalten. Unsere Freiwilligen haben erfolgreich 7‘423 Hin- und Rückfahrten getätigt.
• Durchschnittlich begleiten wir jeden Monat etwa 350 Patienten, die meisten von ihnen Kinder. Wir möchten sicherstellen, dass sie die lebensrettenden Behandlungen erhalten, die sie benötigen.
• Unser Netzwerk von über 1‘000 aktiven Freiwilligen wächst weiter. Allein im Jahr 2025 sind mehr als 200 neue Freiwillige unserer Gemeinschaft beigetreten, darunter etwa 150, die sich in den letzten Wochen durch unseren Jubiläums-Event angemeldet haben.
• Dank des Engagements unseres Koordinationszentrums können wir auf fast jede Anfrage nach Hilfe reagieren, trotz Schliessungen, neuer Kontrollpunkte und Sicherheitsherausforderungen im Westjordanland.
• Selbst während des zwölftägigen Krieges mit dem Iran haben unsere Freiwilligen weiterhin ihre Dienste angeboten. Einige suchten mit ihren Patienten während der Raketenwarnungen die Schutzunterkünfte auf und setzten dann die Fahrt fort. Ein bewegendes Zeugnis für geteilte Menschlichkeit und Mut!
Jubiläumsfeier: 15 Jahre „Weg zur Heilung“
Am 9. September 2025 feierten wir einen besonderen Meilenstein: 15 Jahre Road to Recovery.
Die Veranstaltung fand in der Gan Shmuel Cultural-Halle statt und brachte rund 900 Teilnehmer zusammen: Freiwillige, Unterstützer, Familien und Freunde. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, und der Abend war bewegend und unvergesslich.
Das Programm umfasste Auftritte führender israelischer Künstler, herzliche Reden und Momente tiefer Besinnung über unseren bisherigen Weg. Vor allem aber war es ein Abend, der unseren Freiwilligen gewidmet war, die das Herz und die Seele dieses Dienstes sind.
Die Veranstaltung hatte auch eine sehr konkrete Wirkung: Sie löste eine Welle von 150 neuen Freiwilligen aus, die sich uns anschlossen. Das zeigt eindrucksvoll, dass Menschen auch in diesen schwierigen Zeiten bereit sind, sich für Mitmenschlichkeit und Solidarität zu engagieren.
Erlebnisberichte
Stimmen aus Gaza

Während der Krieg weitergeht und es uns nicht immer möglich ist, Patienten aus Gaza in Krankenhäuser in Israel zu bringen, bleiben wir mit Freunden und Kollegen innerhalb des Gazastreifens in Kontakt. Ihre Worte, die sie uns in Momenten der Verzweiflung schicken, sind schmerzhafte Erinnerungen an die menschlichen Opfer.
„Wir haben uns an den Lärm heftiger Explosionen gewöhnt ... sie machen uns keine Angst mehr. Jeden Tag wird der Lärm lauter und der Tod rückt näher ... aber uns geht es gut. Vor einer Stunde sass ich noch mit meinem Freund zusammen, und vor einer Minute erhielt ich die Nachricht, dass er gestorben ist.“ (aus Gaza, 21. April 2025)
„Weil es in den Krankenhäusern keine Behandlung gibt, müssen wir trotz allem stark bleiben. Und wenn wir sterben, sterben wir in unseren Bemühungen, uns für die Patienten, ihre Familien und ihre Kinder einzusetzen. Wir bleiben stark in der Hoffnung, dass Sicherheit und Frieden für alle herrschen werden.“ (aus Gaza, 21. Juli 2025)
Auch wenn wir nicht immer mit Fahrten helfen können, hören wir weiterhin zu, leisten Zeugnis und bieten moralische Unterstützung, weil wir darauf bestehen, dass Mitgefühl nicht an der Grenze enden darf.

Aus dem neuen Buch: «Notizen von unterwegs”
In diesem Jahr haben wir ein Buch mit dem Titel «Notes from the Road» (Notizen von unterwegs) herausgegeben. Es enthält Zeugnisse von Freiwilligen, Patienten und Begleitern, die wir im Laufe dieser 15 Jahre gesammelt haben. Eine dieser Geschichten, geschrieben von einem palästinensischen Vater aus Bethlehem, dessen Tochter dringend medizinische Hilfe benötigte, fasst die Essenz unserer Arbeit wie folgt zusammen:
„An einem schwierigen Tag, als uns alle Türen verschlossen blieben, wurde das Auto eines Freiwilligen von «Weg zur Heilung» zu unserer Rettung. Meine Tochter litt unter einer komplexen Erkrankung und musste dringend behandelt werden. Die Fahrt – und weitere Fahrten – war sowohl physisch als auch psychisch nicht einfach, aber die Freiwilligen machten sie angenehmer und weniger schmerzhaft. Ich erinnere mich besonders an einen älteren Fahrer. Er sprach kein Arabisch, aber mit einem freundlichen Lächeln reichte er meiner Tochter ein Stück Schokolade. Es war ein tief menschlicher Moment der Solidarität. Es waren keine Worte nötig. Es war eine dieser kleinen Gesten, die uns daran erinnern: Bei jeder Reise geht es nicht nur darum, ein Krankenhaus zu erreichen, sondern auch darum, unsere gemeinsame Menschlichkeit zu bekräftigen.“

Ausblick
Auch im Jahr 2026 bleibt «Weg zur Heilung» seiner Mission treu: den Zugang zu medizinischer Versor-gung sicherzustellen und gleichzeitig Brücken der Menschlichkeit über einen der tiefsten Gräben der Welt zu bauen
Jede Fahrt ist mehr als nur ein Transfer. Sie ist eine Begegnung voller Mitgefühl, eine Erinnerung an Würde und ein kleiner Schritt in Richtung Hoffnu

Gaben für den Weg zur Heilung leiten wir zu 100 % weiter.

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Dienst an Holocaust-Überlebenden in Israel
Im Norden Israels, in Maalot, steht das Beth Elieser-Pflegeheim. Dort werden seit 1984 pflegebedürftige Juden, die den Nationalsozialismus überlebt haben, gepflegt und umsorgt. 24 Pflegeplätze stehen zur Verfügung. Das Wort «Elieser» bedeutet «mein Gott ist Hilfe». Diese Hilfe sollen die Bewohner durch praktische Nächstenliebe erfahren. Entschiedene Christen aus dem deutschsprachigen Raum dienen als Volontäre. Grundlage ihrer Arbeit ist der Auftrag Gottes, sein Volk zu trösten und zu segnen.


Micha Bayer, administrativer Leiter.


Altenpflege im Bunker: Privatsphäre, Gottes Gegenwart – und eine Schildkröte
Während des Zwölftagekriegs schliefen und arbeiteten unsere freiwilligen Mitarbeiter in Maalot wieder im Bunker. Hier lassen sie uns an ihrem Alltag teilhaben:

Einblicke von Mirjam:
Vor vier Monaten bin ich nach anderthalb Jahren in Deutschland erneut zu Zedakah gekommen. War ich das letzte Mal in Shavei Zion, darf ich jetzt in Maalot im Pflegeheim arbeiten.
Nachdem der erste Einsatz geprägt war von den Ereignissen des 7. Oktobers 2023, habe ich mich sehr gefreut, dieses Mal alle möglichen Freiheiten geniessen zu können. So konnte ich bisher viel von dem sehen, was das letzte Mal wegen des Libanon-Kriegs tabu gewesen war. Und auf einmal war ich im Pflegeheim die Einzige, die noch nie im Bunker gearbeitet hatte. Was für ein Geschenk!
Doch dann kam der Freitag, der 13. Juni. Um 3 Uhr mitten in der Nacht: Landesweiter Alarm. Plötzlich sass ich im Bett und fragte mich, was los war. Der Gang ins Bad, dem sichersten Raum im Zimmer, war etwas zögerlich, weil auf dem Handy nur eine Warnung, aber kein Raketenalarm angezeigt wurde. War das eine Probe der Sirenen? Wir wollten schon wieder ins Bett gehen, als die Nachricht kam: »Wir ziehen ALLE in den Bunker. Wer kann, soll auf die Station kommen, um die Heimbewohner zu evakuieren. Israel greift Ziele im Iran an.«
Gesagt, getan! Innerhalb kürzester Zeit ging alles vonstatten. Die Heimbewohner und auch einige unserer Habseligkeiten wurden sicher im Mitarbeiter-Bunker verstaut.
Kaum hatte ich mich oben auf der Station eingelebt, muss ich mich nun wieder an eine neue Realität gewöhnen. Der Ablauf ist im Prinzip der gleiche, doch findet alles in einem Raum statt, der nicht viel Bewegungsfreiheit ermöglicht.
Ist plötzlich Alarm, kommen auch die Mitarbeiter aus den anderen Bereichen in den Bunker, und wir als Pflegekräfte sind bemüht, trotz des Trubels die Privatsphäre der Heimbewohner zu wahren und sie beispielsweise weiter zu duschen oder beim Toilettengang zu begleiten. Dass da manchmal nicht nur bei der Arbeit, sondern auch im Kopf Chaos entsteht, kann man sich gut vorstellen.
Viele fragen, ob wir uns auch mal im Freien, ausserhalb des Bunkers, aufhalten können. Ja, das ist in der Regel möglich. Denn meistens haben wir aktuell »nur« etwa ein bis vier Alarme täglich (inklusive Nacht). Trotzdem muss man immer sein Handy mit der WarnApp dabeihaben, um rechtzeitig die Vorwarnung zu bekommen. Innerhalb kürzester Zeit kann eine Beschäftigung spontan im Bunkerbesuch enden; z.B. während des Workouts, der Bibelstunde oder während eines Spielabends.
Angst habe ich keine. Der Bunker ist trotz der Enge mittlerweile ganz gemütlich. Und auch die Gemeinschaft, die zwangsläufig intensiver geworden ist, weil alle Mitarbeiter im Bunker schlafen müssen, geniesse ich sehr. Man lernt den einen oder anderen nochmal besser kennen. Ich bin dankbar, dass wir Gottes schützende Hand hier ganz praktisch erleben dürfen. Wie oft haben wir um uns herum Alarme, aber nicht direkt in Maalot. Gott ist es, der die Arbeit «unter Tage» trotzdem mit Spass und Freude segnet und uns eine gute und friedliche Gemeinschaft schenkt.

Einblicke von Anna:
Mich bewegt es sehr, dass wir auch in dieser Situation etwas zum Danken finden können: Unsere Grossküche war nach dem Bunkerauszug unten geblieben, da die neue Küche noch mit manchem ausgestattet werden musste. So können wir in der Struktur weiterarbeiten, die wir schon seit fast zwei Jahren kennen und optimiert haben.
Neu ist, dass wir aufgrund der Sprengkraft der iranischen Raketen bei Alarm nicht weiterarbeiten können, sondern die Zeit bis zur Entwarnung im Pflegebunker abwarten müssen. Wenn ich Bilder und Videos sehe von Menschen, die in Tel Aviv oder Jerusalem die Nächte in U-Bahnstationen verbringen, um sicher zu sein, bin ich dankbar, dass wir unseren eigenen, gut ausgestatteten Bunker haben. Trotz aller Enge sind wir sehr privilegiert.

Einblicke von Hanna:
Bunker und Garten scheinen erst einmal sehr konträr. Wie wertvoll jeder Augenblick ist, den man draussen verbringen kann, wissen wir aus der letzten Bunkerphase. Allerdings ist der Garten leider viel zu weit weg, um den Bunker bei Alarm rechtzeitig zu erreichen.
Ich liebe die Herausforderung, Orte für Verschnaufpausen und Erholung zu gestalten. Die Pflanzkübel, die noch von der vergangenen Bunkerzeit auf ihren Einsatz warteten, wurden wieder platziert, die Balkonkästen aus dem Garten geholt, ein Holzstapel aufgestapelt, Bänke gerückt, Tische getragen – und schon ist mit den gegebenen Mitteln ein neuer »Garten« entstanden. Sogar ein kleiner Pool (eher ein Planschbecken) gehört dazu.
Manchmal kommt der Garten auch in den Bunker: Die Schildkröte, die sich eigentlich nur sonnen wollte, wurde kurzerhand in den Bunker getragen und bestaunt. Eine grosse Freude sind nach wie vor unsere sechs Kaninchen, die mit in den »Bunkergarten« gezogen sind und so gut beobachtet und gestreichelt werden können.

»Zu dir, HERR rufe ich: Gepriesen sei der HERR, denn er hat die Stimme meines Flehens gehört. Der HERR ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden; daher jubelt mein Herz, und ich will ihn preisen mit meinem Lied. Der HERR ist ihre Stärke, und er ist eine rettende Burg für seinen Gesalbten. Rette dein Volk und segne dein Erbteil; weide sie und trage sie bis in Ewigkeit!« (Psalm 28,1.6-9)

Gaben für ZEDAKAH – Tröstet mein Volk – Pflegeheim für Holocaustüberlebende werden zu 100 % weitergeleitet.


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Messianische Schule Makor HaTikvah, Jerusalem
Makor HaTikvah heisst «Quelle der Hoffnung» und ist die einzige messianische Schule in Jerusalem. Seit 1990 bietet sie Kindern im Grund- und Mittelschulalter eine hochwertige Bildung. Weil auch biblischer Unterricht erteilt wird und Jesus im Zentrum steht, ist der Umgang miteinander liebe- und respektvoll, und die Kinder sind schlechten Einflüssen weniger ausgesetzt als an öffentlichen Schulen. Makor HaTikvah wird vom Staat Israel zwar anerkannt, jedoch nicht finanziell unterstützt. Daher haben manche Eltern Mühe mit dem Bezahlen des Schulgeldes. Die Schülerzahl wuchs auf rund 140 Schüler.


Yoel Russu, Schulleiter.


Der Schulleiter Yoel Russu teilt sein Herz mit uns
Was für eine Freude, nach einem ereignisreichen und geschäftigen Sommer gemeinsam ein neues Schuljahr zu beginnen! Die Klassenzimmer sind wieder voller Leben, erfüllt vom Lachen und der Energie der Kinder, und es erfüllt uns mit Dankbarkeit, wieder vereint zu sein.
Dieses Jahr sind wir besonders dankbar für die Lehrer, die der Herr zu uns geführt hat. Trotz des gravierenden Lehrermangels in ganz Israel hat er unsere Gebete erhört und uns engagierte Mitarbeiter zur Seite gestellt, die unsere Schüler anleiten und inspirieren.
Kürzlich hatten wir Besuch vom Bildungsministerium. Wir wurden für unsere Leistungen und die Atmosphäre in der Schule gelobt. Eine solche Atmosphäre gibt es in staatlichen Schulen nicht immer. Wir seien diesbezüglich ein gutes Beispiel. Was für ein Segen! Es ist so wichtig, ein Licht für die Welt zu sein! Wir wissen, dass dies in Israel nicht selbstverständlich ist.
Wir alle sind uns der stürmischen Zeiten um uns herum sehr bewusst: der politischen Flutwelle gegen Israel, dem anhaltenden Krieg und der schweren Last der Familien, die immer noch auf die Heimkehr ihrer Angehörigen warten. Unsere Herzen sehnen sich täglich nach der Rückkehr der Geiseln. Inmitten all dessen halten wir an Gottes Verheissungen fest: „Der Hüter Israels schläft und schlummert nicht“ (Psalm 121,4). Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns für Frieden, für den Schutz unserer Kinder und Mitarbeiter, für die sichere Rückkehr der Geiseln und für Gottes Gnade für sein Volk zu beten. Wir beten auch für unsere Feinde.
Persönlich spüre ich als Schulleiter die Bedeutung und das Privileg, die einzige messianische Schule ihrer Art in Israel zu leiten. Es ist nicht einfach, ohne staatliche Unterstützung in einem nichtchristlichen Land vor dem Hintergrund von Kriegen, Evakuierungen und den Traumata, denen unsere Kinder ausgesetzt sind, eine formale Bildung anzubieten. Ich bitte Sie, mich und meine Familie in Ihren Gebeten zu unterstützen, damit der Herr uns Weisheit, Mut und Kraft schenkt und ich sein demütiger Diener bleiben kann, damit unsere Schule als Zeugnis seiner Treue leuchtet.
Ein Gebetsanliegen ist auch ein grösseres Gebäude. Jedes Jahr möchten mehr Familien unsere Schule besuchen, und unsere derzeitigen Räumlichkeiten reichen einfach nicht aus, um diesem Wachstum gerecht zu werden. Wir glauben, dass Gott einen Ort für uns vorbereitet hat, und wir vertrauen auf seinen Zeitplan und seine Versorgung.
Vielen Dank, dass Sie uns auf diesem Weg begleiten. Ihre Gebete, Ihre Unterstützung und Ihre Ermutigung sind uns viel wert. Möge dieses Jahr ein Jahr des Wachstums, des Friedens und des reichen Segens Gottes für unsere Kinder und für uns alle sein.
Dankesbrief an rea ISRAEL von Lior
Meine Familie und ich möchten Ihnen herzlich für Ihre grosszügige Unterstützung danken, mit der Sie unseren jüngeren Söhnen ein Stipendium für den Besuch der Makor Hatikvah-Schule in Jerusalem ermöglichen.
Nachdem wir fast zwei Jahrzehnte in Finnland gelebt hatten, wo unsere vier Söhne geboren wurden, kehrten wir Anfang 2020 nach Israel zurück.
Nur wenige Wochen vor dem ersten COVID-Lockdown gerieten wir direkt in die Turbulenzen der Pandemie und standen vor erheblichen Herausforderungen bei der Einwanderung, die sowohl sprachliche als auch grosse kulturelle Unterschiede mit sich brachten.
Unsere beiden jüngeren Söhne besuchen die Makor Hatikvah-Schule. Unser Vierzehnjähriger ist in der siebten und unser Elfjähriger in der fünften Klasse. Der jüngere wurde in der 25. Schwangerschaftswoche geboren, überlebte jedoch auf wundersame Weise, obwohl er bei der Geburt nur 900 Gramm wog. Wir danken dem Herrn sowie den vielen Brüdern und Schwestern in Christus, die für uns und dieses kleine Baby gebetet haben, denn trotz seines sehr schwierigen Starts ist er heute in sehr guter Verfassung. Aufgrund der Frühgeburt und der daraus resultierenden Komplikationen leidet er jedoch an einer leichten Form von Cerebralparese (CP). Vor einigen Jahren wurde bei ihm auch ADS diagnostiziert, was ebenfalls zu emotionalen Herausforderungen führt. Damit müssen wir lernen umzugehen und sie so gut wie möglich zu bewältigen, soweit es uns der Herr ermöglicht.
Als das neue Schuljahr näher rückte, stellte ich traurig fest, dass unsere Ersparnisse zur Neige gingen und es mir trotz des Lehrerrabatts, den wir erhielten (ich bin hier Lehrer und leite zusätzlich eine kleine Hausgemeinde), unmöglich war, das Schulgeld für unsere jüngeren Söhne zu bezahlen. Obwohl wir uns wirklich wünschen, dass unsere Kinder eine messianisch-christliche Erziehung erhalten, mussten wir ernsthaft darüber nachdenken, sie auf eine öffentliche Schule zu schicken, um Kosten zu sparen.
Ohne Ihre grosszügige Unterstützung und das Stipendium, das uns gewährt wurde, hätten wir uns die Ausbildung unserer Kinder nicht leisten können. Wir danken Gott dafür, dass er Gönner wie Sie als Werkzeug seines Segens einsetzt. Möge der Herr Ihnen reichlich seinen Segen schenken, so wie Sie uns und anderen gläubigen Familien ein Segen gewesen sind.
Der Apostel Paulus lehrte die Korinther: «Wenn ein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit, und wenn ein Teil geehrt wird, ist das auch für alle anderen ein Anlass zur Freude.» (1.Korinther 12,26)

Gaben für Makor HaTikvah, messianische Schule in Jerusalem, leiten wir zu 100 % weiter.


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Pamela und Shmuel Suran, Israel.


Israel in der aktuellen Zeit – Persönliche Gedanken von Shmuel Suran
Seit dem Ende der jüdischen Feiertage Sukkot und Simchat Tora Mitte Oktober 2025 durchlebte Israel eine Zeit extremer emotionaler Höhen und Tiefen. Es begann mit der Ankündigung eines neuen „21-Punkte-Plans“ von Präsident Donald Trump im Weissen Haus in Washington D.C. am 29. September. Der Gaza-Krieg sollte beendigt werden, und die zwanzig verbliebenen noch lebenden Geiseln würden zurückkehren. Die toten Körper der von der Hamas in der Gefangenschaft ermordeten Geiseln sollten zurückgegeben werden.
Dies war der Beginn eines dramatischen Stimmungswandels in der israelischen Öffentlichkeit, der von qualvoller Verzweiflung zu intensiver und hoffnungsvoller Erwartung überging. Würden alle Vertragsparteien das Abkommen unterzeichnen? Als die Hamas das Abkommen unterschrieb, begannen die Dinge plötzlich ins Rollen zu kommen, denn es wurde bekannt gegeben, dass die lebenden Geiseln innerhalb von 72 Stunden nach Israel zurückkehren würden. Man kann sich vorstellen, wie sich deren Angehörige fühlten, während der Rest der Öffentlichkeit gespannt auf die Nachricht wartete.
Als die letzten Stunden des 72-Stunden-Fensters näher rückten und das Sukkot-Fest mit Simchat Tora (dem Fest, das am 7. Oktober 2023 stattgefunden hatte) zu Ende ging, erreichte uns die erste Nachricht aus Gaza: Die ersten sieben – namentlich genannten – Geiseln waren auf dem Weg nach Hause.
Alle hielten den Atem an, als wir die Familien beobachteten, die sich auf den Weg zum Stützpunkt machten, wo die jungen Männer eintreffen sollten. Dann sahen wir sie plötzlich einer nach dem anderen aus den Jeeps des Roten Kreuzes steigen und auf die wartenden IDF-Soldaten zugehen. Tränen rollten und Freudenschreie hallten durch die Räume, in denen Angehörige und Freunde ihre Lieben zum ersten Mal wiedersahen. Die Menschenmenge auf dem Geiselplatz in Tel Aviv jubelte, als sie die befreiten Geiseln auf den grossen Bildschirmen sah, die aufgestellt waren, um jede ihrer Bewegungen zu verfolgen. Menschenmengen, gehüllt in israelische Flaggen, versammelten sich an den Krankenhauseingängen, um ihre Freunde zu feiern, als diese mit ihren Familien aus den Hubschraubern stiegen, um sich ihrer ersten medizinischen Untersuchung zu unterziehen und ihre erste Mahlzeit ausserhalb der Gefangenschaft zu geniessen.
Seit jenem aufregenden Tag, an dem fast ganz Israel in Euphorie verfiel, ist die Nation zur Realität zurückgekehrt. Zunächst einmal wurden wir mit der Tatsache der Freilassung hunderter Hamas-Terroristen konfrontiert, die des Mordes an Israelis schuldig waren. Hundert der gefährlichsten wurden nach Kairo deportiert, wo sie in einem Fünf-Sterne-Hotel untergebracht wurden. Die Israelis beginnen, Fragen zu stellen: „Worauf haben wir uns da nur eingelassen?“
Während sich die ehemaligen Geiseln von ihren Qualen erholen, sickern die Geschichten über das, was sie erlitten haben, durch soziale Medien und Fernsehinterviews an die Öffentlichkeit. Ganz Israel erlebt den Schrecken dessen, was ihnen durch den Islamischen Dschihad und die Hamas widerfahren ist: akuter Hunger, Schläge, Folter, sowohl physisch als auch psychisch, und sexueller Missbrauch.
Die Öffentlichkeit reagierte schockiert und entsetzt. Alle hoffen wir, dass sich die Gemarterten wieder gut erholten. Derweil veröffentlichte der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet, dass 80 % der freigelassenen palästinensischen Gefangenen, die wegen terroristischer Handlungen inhaftiert waren, bereits wieder ihren alten Aktivitäten nachgehen ...
Zur allgemeinen Frustration weigert sich die Hamas, ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen und zögert die Herausgabe der in Gefangenschaft ermordeten Geiseln hinaus. Derzeit warten wir auf die Überführung von vier toten Geiseln. Es ist offensichtlich, dass Israel mit jedem Tag mehr die Geduld verliert. Und ebenso klar ist, dass die Hamas den Tag nie erreichen will, an dem die zweite Phase beginnen soll.
Diese zweite Phase dreht sich um die Entwaffnung. Die Hamas hat deutlich gemacht, dass sie sich weigert, abzurüsten. Keine internationale Streitmacht wird sie entwaffnen können, insbesondere wenn sie aus einem muslimischen Land stammt. Nur die israelischen Streitkräfte (IDF) sind dazu in der Lage. Israel weiss auch, dass zur Entwaffnung der Hamas jeder einzelne Tunnel des „Metro“-Systems vollständig zerstört werden muss. Die Hamas ist nur dank dieses Tunnelsystems an der Macht, und nur Israel hat die Fähigkeit, diese Tunnels zu zerstören.
Haben wir Israelis das Gefühl, der Krieg sei vorbei? Nein. Wir verspüren eine kleine Erleichterung nach zwei Jahren regelmässigen Raketenbeschusses, der uns in die Nähe der Bunker trieb. Die Menschen sind wie gewohnt unterwegs, und einige Touristen sind hier, aber wir können keinesfalls davon ausgehen, dass bald Frieden eintreten wird.
Im Norden droht die Hisbollah mit einer rasanten Wiederbewaffnung. An der nordöstlichen Grenze zu Syrien und der östlichen Grenze zu Jordanien gibt es Anzeichen für mögliche Angriffe irakischer Milizen, die vom Iran bewaffnet werden. Im Süden drohen die Huthis erneut: Sollten wir die Hamas oder die Hisbollah angreifen, werden sie sich beteiligen und ballistische Raketen in unser Gebiet abfeuern.
Der zunehmende Antisemitismus in Westeuropa und den westlichen Nationen (Australien, Kanada und die Vereinigten Staaten) überrascht uns nicht, aber er bereitet uns Sorge, dass unsere einstigen Freunde und Verbündeten sich von der ehemals freundschaftlichen Beziehung abwenden könnten. Die etablierten internationalen Medien verbreiten weiterhin Lügen über uns, sodass wir niemandem mehr vertrauen.
Wir leben in dieser Unsicherheit. Wer wird uns am Ende gegen diesen brutalen Feind – nicht nur Israels, sondern der gesamten westlichen Welt! – beistehen?
Erfreulicherweise erkennen viele Israelis die Bedeutung des israelischen Erbes, und immer mehr junge Israelis integrieren Gebete und Segenswünsche in ihren Alltag. Ein besonders positives Zeugnis von ehemaligen Geiseln war ihr Gefühl, dass Gott in den Tunneln über ihnen wachte, und selbst in der Dunkelheit spürten sie die Gegenwart des Lichts und die Gewissheit, dass Gott bei ihnen war. Viele von ihnen haben sich seit ihrer Rückkehr den traditionellen Gebeten und dem Studium des Wortes Gottes verschrieben.
Wir hoffen, dass dies erst der Anfang einer Suche ist, die sie zur Fülle des Heils führt. Ja, Israel hat sich verändert. Das Leben ist nicht mehr dasselbe wie zur Zeit der Oslo-Abkommen. Die Masken sind gefallen, und die Wahrheit ist für alle sichtbar. Wir hoffen, dass unsere Nation bald zur wahren Erkenntnis erwacht, wer Gott ist und wer wir als sein Volk sind. Vielen Dank für Ihre Gebete!

Mit herzlichen Grüssen und Segenswünschen,
Ihre Freunde aus Jerusalem,

Shmuel und Pamela Suran



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Der Kreuzritter-Mythos: Warum der Westen die Hamas nicht versteht
(Kleiner Auszug aus einem Artikel in Audiatur Online)
Für die Hamas erfüllt die Kreuzritter-Analogie mehrere strategische Zwecke.
Erstens rahmt sie den Konflikt als einen mit vorbestimmtem Ausgang. Wenn die Kreuzfahrer vertrieben wurden, dann wird auch Israel verschwinden – egal, wie stark es jetzt wirkt. Sie lässt den bewaffneten Kampf historisch unvermeidlich und endlos erscheinen.
Zweitens verherrlicht sie Geduld und ewigen Krieg. Vorübergehende Niederlagen, Waffenruhen oder Feuerpausen gelten nicht als Rückschläge, sondern als Etappen in einem langen Spiel.
Drittens verwandelt sie das zivile Leid in ein Instrument statt in eine Tragödie. In der mythischen Erzählung ist jede Zerstörung und jeder palästinensische Tod kein Beweis des Scheiterns, sondern des Widerstands. Das Leid dient als Aufruf zur Mobilisierung im Inland und als Waffe zur Delegitimierung Israels im Ausland. Westliche Hilfsgelder, die das Elend lindern sollen, werden oft zweckentfremdet, um den Konflikt zu verlängern, statt ihn zu beenden.
Der westliche Verstand kann das kaum erfassen, weil er in einer anderen Zeitlogik denkt. Moderne Diplomatie schätzt Schnelligkeit – Konflikte sollen in Jahren gelöst werden, nicht in Jahrhunderten. Islamistische Bewegungen denken in Jahrhunderten. Die Kreuzfahrer wurden 130 Jahre nach ihrer Ankunft vertrieben. Israel, so gesehen, hat erst die Hälfte seiner „vorübergehenden“ Lebensspanne hinter sich.
Diese unterschiedliche Zeitsicht führt immer wieder zu diplomatischen Fehleinschätzungen. Westliche Unterhändler hören Hamas-Führer von „Ruhe“ oder „Waffenstillstand“ sprechen und deuten dies als Schritt zu einer Einigung. In Wirklichkeit sind diese Begriffe Teil eines langen Spiels, in dem Zugeständnisse nur Etappen auf dem Weg zu einem endgültigen, nicht verhandelbaren Ziel sind: dem Verschwinden Israels.

 

Selektive westliche Moral
Fahne der Drusen in Israel.
Wenn Islamisten morden, schweigt man. Wenn Israel sich schützt, ist die Empörung gross.
In Syrien zwingen die Islamisten Drusen unter Waffengewalt, von Balkonen in den Tod zu springen. Frauen und Kinder werden von jihadistischen Milizen gekidnappt und versklavt.
Und die Reaktion im Westen?
Schweigen. Kein Hashtag, kein Hörsaal besetzt, keine Flottillen.
Aber in dem Moment, wo Israel den Drusen hilft, Minderheiten, die sonst niemand schützt, da kommt plötzlich Empörung auf. Hasstiraden lassen nicht lange auf sich warten. Nicht über die Täter, sondern über den, der hilft. Völkerrechtswidrig nennt man Israels Eingreifen. Über Massaker kaum ein Wort. Über Geiseln? Nichts. Stattdessen: «Konfliktsituation», «Sunnitische geprägte Regierung».
Diese Sprachverzerrung ist kein Zufall. Sie ist Teil eines Musters. Wenn Islamisten morden, wird dies relativiert. Wenn Israel schützt, wird verurteilt.
Die Moral, die hier beansprucht wird, ist nicht universal. Sie ist selektiv und ist längst zum politischen Werkzeug verkommen – nicht gegen das Unrecht, sondern gegen den jüdischen Staat.