Dov und Olga Bikas, das aus Russland stammende Gründer- und Leiterehepaar.
Aviv Ministry umfasst das Aviv Center mit Suppenküche in Tel Aviv, ein Rehabilitationszentrum für Männer in Be’er Scheva sowie ein Frauenhaus.
Gestern, während das Hauptteam im Aviv Center beschäftigt war, beschloss ich, durch die nahegelegenen Strassen zu laufen, Leute in unsere Suppenküche einzuladen und unterwegs Erste Hilfe anzubieten. Begleitet wurde ich von Eddie, einem Bruder in Christus aus Holland, der sich an diesem Tag unserer Outreach angeschlossen hatte.
Sergey verarztet Alexei.
Bei diesem Spaziergang begegneten wir Alexei. Er sass niedergeschlagen auf dem Gehweg, der Kopf hing tief, als ob das Gewicht der Welt auf seinen Schultern laste. Was unsere Aufmerksamkeit erregte, waren die infizierten, eiternden Wunden, die seine Arme und Beine bedeckten.
Wir stellten uns vor, boten an, seine Wunden zu reinigen und zu verbinden, und setzten uns neben ihn auf den Bordstein. Während ich Alexeis Wunden behandelte, erzählte Eddie aus seinem Leben – eine unglaubliche Geschichte von Erlösung und Hoffnung.
Inmitten des Lärms der stark befahrenen Strasse beteten wir zusammen und baten Gott sowohl um die Heilung von Alexeis Körper als auch um die tiefen Wunden in seiner Seele, die sein obdachloses Leben ihm zugefügt hatte.
Danach schien sich etwas in ihm zu ändern. Seine Augen wurden weich, und er öffnete sich ein wenig. Mit seinen 36 Jahren lebte Alexei bereits sechs lange Jahre auf der Strasse, gefangen im Griff verschiedener Drogen. Er hatte die Möglichkeit einer Hilfe aufgegeben, war nicht bereit, einen Fuss in ein Krankenhaus zu setzen, und hatte alle Hoffnung verloren, dass das Leben jemals anders sein könnte.
Wir luden ihn ein, ins Aviv Center zu kommen, um bei uns zu essen und boten ihm den Weg in ein kostenloses Rehabilitationsprogramm an. Doch dazu war er noch nicht bereit. Seine inneren und äusseren Verletzungen wogen schwer, und es war klar, dass die Zeit nicht auf seiner Seite war. Die Hitze des israelischen Septembers verschlechterte seinen Zustand eher noch. Dennoch beobachteten wir ein Flackern in ihm – ein kleiner Funken Hoffnung.
Als wir uns trennten, betete ich leise, dass der Herr Alexeis Herz berühren möge. Ich verraue darauf, dass der Samen, den wir in seiner Seele gepflanzt haben, eines Tages durch Gottes Gnade Wurzeln schlägt und dass wir ihn wiedersehen werden, stärker, hoffnungsvoller und bereit für das neue Leben, das ihn erwartet.
(von Sergey, stellvertretender Direktor von Aviv Ministry)
Als ich diese Woche im Aviv Center in Tel Aviv diente, kam eine Frau mittleren Alters herein. Sofort fiel mir auf, wie niedergeschlagen sie war. Ich bot ihr etwas zu essen an und setzte mich zu ihr. Eine Frau aus unserem ehrenamtlichen Team kam auch hinzu.
Wir erkundigten uns bei der neuen Besucherin nach ihrem Ergehen. Sie stellte sich als Orly vor und sagte, dass es nicht gut laufe. Schliesslich erzählte sie mehr von sich. Orly ist Juristin, war verheiratet und hat drei Kinder. Seit vielen Jahren nahm sie bei bestimmten Gelegenheiten Kokain, zum Beispiel auf einer Party. Bis vor acht Monaten, bis zu ihrer Scheidung, schien alles überschaubar. Doch danach eskalierte ihr Drogenkonsum. Nach und nach verlor sie alles – ihre Ersparnisse, ihren Job bei der Kanzlei, ihre Familie – und seit zwei Monaten lebt sie auf der Strasse und verkauft ihren Körper, um sich den nächsten Schuss zu leisten.
Es ist herzzerreissend, Geschichten wie diese zu hören. Jeder, der auf der Strasse lebt, hat eine Geschichte, die einem das Herz brechen kann. Die Schwester, die neben ihr sass, umarmte Orly, und zusammen weinten sie minutenlang.
Dann erzählte ich von meinem eigenen jahrelangen Drogenkonsum und den Gesetzeskonflikten. Wenn ich nicht den Weg in eine Reha gefunden hätte und dort Jesus begegnet wäre, wäre ich wahrscheinlich immer noch süchtig, im Gefängnis oder sogar schon tot.
"Glaubst du an Gott, Orly?» Als sie bejahte, sagte ich, nur er könne ihr helfen und ihr Leben wiederherstellen. Ich riet ihr, eine Pause vom Leben auf der Strasse zu machen und sich in eine Reha zu begeben. Dort könne sie clean werden und Gott besser kennenlernen. Nun will sie darüber nachdenken.
(von Igal, Teamleiter der Freiwilligen)
Als Eduard eines Tages in Aschkelon zu einem Supermarkt fuhr, um seine Frau abzuholen, bemerkte er auf dem Bürgersteig eine Mutter mit zwei Kindern und empfand den starken Eindruck, zu ihnen gehen zu müssen. Die drei waren überrascht, aber offen für ein Gepräch. Es stellte sich heraus, dass sie kürzlich aus der Ukraine gekommen waren. Tatjanas Ehemann hatte wegen der militärischen Situation nicht mit ihnen nach Israel einwandern dürfen. Die drei wohnten bei Tatanjas Schwester und fanden es schwierig, sich hier einzuleben.
Eduard bot an, ihnen mit Lebensmitteln und Kleidung zu helfen. Das nahmen sie dankbar an und gingen mit ihm, einige Lebensmittel und Schuhe aus seinem kleinen Lagerraum zu holen. Danach fuhr er sie zur Wohnung von Tatjanas Schwester. Diese ist keine Gläubige, genauso wenig wie Tatjana. Doch als sie miteinander sprachen, sagte sie etwas Bedeutsames zu Tatjana: „Du bist jetzt im Heiligen Land, und hier hört Gott genau auf dein Herz. Es ist erstaunlich. Manchmal genügt es schon, an etwas zu denken – und schon wird es Wirklichkeit.“
Bitte helfen Sie mit im Gebet für Menschen wie Alexej, Orly oder Tatjana, damit sie Gott finden und Jesus Christus als Helfer und Befreier erfahren dürfen!
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