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Rundbrief Nr. 242
Oktober 2025



Gutes tun über das Ableben hinaus

AVIV MINISTRY - Für Opfer von Sucht und Missbrauch
 
Dov und Olga Bikas, das aus Russland stammende Gründer- und Leiterehepaar.
Aviv Ministry umfasst in Tel Aviv das Aviv Center mit Mahlzeitenausgaben sowie in Be’er Scheva eine Reha für suchtkranke Männer und ein Frauenhaus. Das Aviv Center wird von mehreren Teams aus Freiwilligen verschiedener Organisationen betrieben. Anteilnahme, tatkräftige Hilfe, Gespräche und Gebete führen immer wieder zu offenen Herzen für Jesus und Freiwerdung von Gebundenheiten.

Das spezielle Werkzeug

Heute waren wir wieder in Tel Aviv, um Essen an Obdachlose zu verteilen. Alles lief wie immer, bis einer unserer Nachbarn, der neben dem Aviv Center eine Schreinerei betreibt, unsere Wasserversorgung abstellte. (Er macht das manchmal in der Hoffnung, dass es uns ermutigt auszuziehen.)

Er benutzte einen speziellen Schraubenschlüssel, um das Hauptventil zu schliessen. Wir konnten das Geschirr nicht abwaschen, die Toilette nicht benutzen und die Böden nicht wischen. Ich rief die Stadtverwaltung an. Daraufhin öffnete sie das Ventil. Aber der Nachbar kam immer wieder zurück und schloss es wieder. Das ging den ganzen Tag so.

Am Abend stand ich hinter dem Gebäude, neben den Wasserrohren, und war zutiefst entmutigt. Ich hatte kein Werkzeug, um das Ventil selbst zu öffnen. Ich brauchte eine Spezialzange – und die hatte ich nicht.

In diesem Moment kamen zwei Obdachlose um die Ecke. Sie schoben einen Einkaufswagen vor sich her, der voll mit alten, schmutzigen Rucksäcken und zerfledderten Taschen war. Ihre Kleidung war zerrissen und schmutzig. Einer hatte langes, verfilztes Haar, das den grössten Teil seines Gesichts verdeckte – nur ein Auge war zu sehen. Sie kamen auf mich zu und sagten:

„He, was ist los?“ „Ihr könnt mir wahrscheinlich nicht helfen“, sagte ich müde. „Es sei denn, ihr habt eine Zange.“ Einer von ihnen schmunzelte. „Nee, keine Zange. Was ist passiert?“ Ich erzählte ihnen kurz, dass unser Nachbar das Wasser abgestellt hatte und wir nach der Essensausgabe nicht einmal mehr aufräumen konnten. Sie sahen sich an, und einer von ihnen lächelte: „Oh, ich kenne die Leute! Sie sind Christen. Dieser Typ hat mir heute ein Sandwich gemacht. Er arbeitet in dieser Suppenküche. Gib ihm, was er braucht!“ Der zweite Mann ging zu dem Wagen hinüber und öffnete eine der schmutzigen Tüten. Darin befand sich ein kompletter Satz professioneller Werkzeuge – und genau die Zange, die ich brauchte. Er nahm sie heraus, öffnete das Ventil und reichte mir das Werkzeug: „Du kannst die Zange behalten. Wenn das Ventil wieder geschlossen wird, kannst du es selbst öffnen.“ Der andere zögerte: „Aber wir brauchen dieses Werkzeug. Wir werden nicht mehr ... äh ... arbeiten können ...“ Ich verstand, was er meinte. Dies waren wahrscheinlich ihre Einbruchswerkzeuge, ihre Art zu überleben. Aber der erste schüttelte den Kopf: „Nein. Er braucht sie dringender. Gib sie ihm.“ Ich wühlte in meinen Hosentaschen: „Ich würde sie gern bezahlen, zumindest etwas.“ Doch die beiden weigerten sich: „Nein. Was du tust, ist wichtig. Es ist heilige Arbeit. Behalte sie.“ Und sie entfernten sich.

Ich stand da, hielt die Spezialzange in der Hand, war fassungslos und zutiefst dankbar. Und ich dachte: Unser Gott kann sogar das, was bösen Zwecken diente, zum Guten nutzen. Er kann Menschen mit einer dunklen Vergangenheit, sogar Kriminelle, dazu benutzen, Hilfe, Kraft und Trost zu spenden. Er öffnet den Durstigen das Wasser. Und er besorgt das Werkzeug sogar durch Hände, von denen man es am wenigsten erwarten würde. Gott sei Lob und Ehre!

Arbeit in Aschkelon

Unsere Arbeit in Aschkelon wächst, da wir immer mehr bedürftige Familien treffen. Das sind Jurij und Jelena – ukrainische Flüchtlinge mit drei Kindern. Sie kamen 2022 auf Einladung von Verwandten an, mit nur fünf Rucksäcken und ohne die Möglichkeit, ihre jüdischen Wurzeln offiziell nachzuweisen. Rechtliche Hilfe ist zu teuer, so dass sie mit einem befristeten Status in Israel leben.

Ihre Reise war herzzerreissend. Ihre Wohnung in Aschkelon wurde während des Hamas-Krieges 2023 von Granatsplittern getroffen. Bei Jelena wurde Krebs diagnostiziert, und sie ist nun in Behandlung. Ihr ältester Sohn fiel eines Tages in ein Koma, worauf bei ihm Diabetes festgestellt wurde. Er spritzt sich jetzt täglich Insulin und arbeitet nebenbei, um die Familie zu unterstützen.

Jurij arbeitet Vollzeit in einer Autowaschanlage – dank des freundlichen Geschäftsinhabers in einem legalen Arbeitsverhältnis. Ihre Stärke und Bescheidenheit sind unglaublich bewegend. Sie bitten nie um mehr, als sie wirklich brauchen. Und dann sagen sie ganz einfach: „Danke“.

Wir haben diese Familie in unsere Obhut genommen und uns verpflichtet, sie mit Lebensmittelpaketen und anderen Dingen zu unterstützen. Wir haben sie auch eingeladen, eine messianische Gemeinde zu besuchen.

Bitte schliessen Sie sie in Ihre Gebete ein – um Heilung, Versorgung und Hoffnung für die Zukunft.

Frauenhaus

Eine weitere Gebetserhörung! Der Herr hat uns eine neue Mitarbeiterin für unser Frauenhaus geschenkt – genau die Hilfe, die wir brauchen. Tanja zieht aus dem Norden Israels nach Beerscheba, um bei uns zu arbeiten. Beten Sie bitte dafür, dass ihr Übergang in unser Team reibungslos und erfolgreich verläuft.

Ausserdem haben wir gerade eine neue Bewohnerin bei uns willkommen geheissen. Sie kam direkt aus einer überfüllten, von Bettwanzen infizierten Gefängniszelle zu uns, wo sie nach einem Zwischenfall mit ihrem gewalttätigen Ehemann auf ihren Prozess gewartet hatte. Das Gericht hat sie nun unter Hausarrest in unserem Frauenhaus gestellt. Bitte beten Sie für sie – sie ist sehr besorgt über ihre Zukunft. Die Situation ist besonders schwierig, da sie und ihr Mann ein Kind im Grundschulalter haben.

Gaben für Aviv Ministry leiten wir zu 100 % weiter.



Integrationshilfe für Juden in Israel
Seit 2019 sind Markus und Rahel Ackermann die Hauseltern im «Olim-Haus» in Haifa, wo neu eingewanderte Juden eine vorübergehende Bleibe finden, bis sie eine eigene Wohnung haben. Markus ist Deutscher, Rahel ist Schweizerin und die Tochter von Markus und Hanna Ernst, den inzwischen pensionierten Leitern von Ebenezer Schweiz.
(Aliyah = Rückkehr der Juden nach Israel / Olim = jüdische Rückkehrer)

Wie wir wieder neu eingewanderten jüdischen Menschen helfen konnten – dank Spenden von rea ISRAEL:

Immer wieder können wir mit unseren momentanen und auch einigen ehemaligen Olim ein wunderbares Treffen feiern, so wie hier das Pessachfest.

Ein älteres Ehepaar aus Holland (sie ist Holocaustüberlebende) benötigte besondere Hilfe. Nachdem sie sich für eine Wohnung entschieden hatten und wir sie mit ihren Sachen dorthin begleiteten, fanden wir ein recht altes Gebäude vor. Schon bald bemerkten wir, dass es in der schlecht gepflegten Wohnung nur so von Kakerlaken wimmelte. Wir bestellten einen Kammerjäger, denn anders würde keine Ruhe einkehren, das wussten wir aus Erfahrung. Wir halfen diesem Ehepaar bei der Entsorgung einiger alter Möbel aus der Wohnung, halfen mit bei intensiven Putzarbeiten, tätigten einige Handgriffe mit der Einrichtung und besorgten ihnen ein paar fehlende Sachen, unter anderem einen Staubsauger. Sie waren überglücklich und sehr dankbar für diese Hilfe.

Einem Einwanderer aus Brasilien konnten wir einen Schäferhundwelpen kaufen. Mit ihm wird er sich in seinem bisherigen Business weiterentwickeln können oder ein solches in seiner neuen Heimat aufbauen. Hier erzählt er aus seinem Leben und bringt seine Dankbarkeit zum Ausdruck:

„Shalom! Mein Name ist Gilberto Schickler, und ich bin aus Brasilien. Vor fünf Jahren begann ich mit meiner Frau Alessandra und meinen Söhnen Dan und Max (heute 13 und 17 Jahre) über eine Aliyah nachzudenken. Sie sind nicht wie ich Juden, und angesichts der zunehmenden Kriege, in die Israel verwickelt ist, zögerten sie zu kommen. Heute bin ich allein hier in Israel und beginne mein Leben neu mit dem, was ich schon immer gern getan habe: mit Tieren zu arbeiten. Ich züchtete Tiere – Vögel aller Art, Schildkröten, Hamster und sogar die Mehlwurmlarven, die sie so gerne fressen! Larven wecken den Jagdinstinkt des Tieres, das sie frisst, und das ist nicht nur ernährungsphysiologisch, sondern auch psychologisch sehr befriedigend. Heute bin ich Zootechniker und arbeite mit allen Arten von Haustieren, von Rindern bis zu Fischen, von Fröschen bis zu Bienen, von Mehlwürmern bis zu Hunden.

Einen Eindruck von meiner beruflichen Tätigkeit in Brasilien bekommt man auf dem Y-ouTube-Kanal Insetosonline. Mein Beruf war mit Entomophagie (Verzehr von Insekten) verbunden.

Die Tiere, die ich seit meiner Kindheit bis zu meiner Abreise aus Brasilien vor zwei Monaten hatte, waren jedoch Hunde. Ab 2003 begann ich mit dem Hundesport, früher Schutzhund, heute IGP (= Internationale Gebrauchshundeprüfung). Dies ist ein anspruchsvoller Hundesport, der die Arbeitsfähigkeit eines Hundes in drei verschiedenen Phasen bewertet: Fährtenarbeit, Gehorsam und Schutzdienst. Ich begann mit der Ausbildung und Zucht von Deutschen Schäferhunden und Malinois. Diese Hunde, die nach den drei internationalen Prüfungen ausgewählt wurden, haben die Welpen mit der höchsten Wahrscheinlichkeit, ihren Eltern ähnlich zu werden.

Der Welpe, den ich mir aussuchen durfte, ist ein Deutscher Schäferhund, Sohn des israelischen Hundes, der derzeit im israelischen Team antritt, und Enkel von Sam Beit Haboxer Mehagiva, der 2009 mit der Israelin Sharon Ronen die WUSV-Weltmeisterschaft (WUSV = Weltunion der Vereine für Deutsche Schäferhunde) gewann. Dieser kostbare Welpe, Klaus, ist nun nicht nur mein neuster Freund, sondern auch der Hund, den ich mit Hilfe der Akko-Trainingsgruppe für die IGP ausbilden werde. Beim Training wird Elina Levin mithelfen. Sie war Kapitänin bei den Weltmeisterschaften von Sharon Ronens Team.

Klaus ist der Hund, mit dem ich jedem, der mich mit der Ausbildung seines Hundes beauftragt, zeigen kann, was ich kann und was ein Hund fähig ist zu lernen. Genau das möchte ich in Israel tun: mit Hunden arbeiten, ob im Training oder in der Hundepension.

Markus, Rahel und Judith, ich werde euch ewig dankbar sein, dass ihr mir wieder einen ganz besonderen Freund geschenkt habt. Er wird mich jeden Tag zum Lächeln bringen und mir zeigen, was wir bereits wissen und was wir über Hunde noch weiter lernen können. Eine dicke Umarmung!“

Gaben für Integrationshilfe für Juden in Israel werden zu 100 % weitergeleitet.



United Hatzalah – Motorrad-Ambulanz
United Hatzalah ist eine gemeinnützige Rettungsorganisation in Israel. Sie wurde im Jahr 2006 von Eli Beer gegründet, um die zuvor schon bestehenden vereinzelten Hatzalah-Gruppen zu vereinen und zentral zu steuern. Rund 8‘000 Freiwillige reagieren auf 2‘000 Anrufe pro Tag und leisten die landesweit schnellste kostenlose medizinische Ersthilfe in der kritischen Zeitspanne zwischen einem Notfall und dem Eintreffen herkömmlicher Ambulanzdienste und retten so unzählige Leben. Der Dienst von United Hatzalah steht allen Menschen unabhängig von Rasse, Religion oder nationaler Herkunft zur Verfügung und ist vollständig spendenfinanziert.

Medizinische Notfälle können jederzeit eintreten und zu langfristiger Behinderung oder zum Tod führen, wenn nicht rechtzeitig Hilfe eintrifft. Da die Reaktionszeit von Krankenwagen in ganz Israel durchschnittlich 8–10 Minuten oder mehr beträgt, sucht United Hatzalah ständig nach Möglichkeiten, Verkehrsstaus, Baustellen und enge Strassen zügig zu umfahren, um die Opfer innerhalb der ersten kritischen Minuten zu erreichen und ihnen die grösstmöglichen Überlebenschancen zu geben.

Unsere modernen, wendigen und dennoch robusten Schnelleinsatzfahrzeuge transportieren die medizinische Ausrüstung eines Krankenwagens und tragen massgeblich dazu bei, Tausende von Leben in ganz Israel zu retten, wenn es auf Sekunden ankommt. Jedes Ambulanzmotorrad reagiert durchschnittlich auf 960 Notrufe pro Jahr.

Einen solchen Töff für diese anspruchsvolle Arbeit bereitzustellen, benötigt nebst dem eigentlichen Sanitäterschrank viele Extras wie z.B. Warnleuchten und Sirenen, GPS-Ortungsgerät, Bluetooth-Freisprechanlage, Sicherheitslackierung, Beschriftung und Hochleistungskette mit Schloss. Hinzu kommen Service sowie Haftpflicht- und Diebstahlversicherung.

Die eingehenden zweckgebundenen Spenden der kommenden Wochen werden für die Motorrad-Ambulanz-Flotte von United Hatzalah eingesetzt für deren Unterhalt, Reparaturen oder Erneuerung sowie zur Ausbildung neuer Rettungssanitäter.

Herzlichen Dank für jede Gabe!


Gaben für die Motorrad-Ambulanz United Hatzalah leiten wir zu 100 % weiter.



MIGDALOR Pre-Service Academy
MIGDALOR (= Leuchtturm) ist ein Ausbildungsprogramm für junge Männer und Frauen, das sie auf ihren obligatorischen Militärdienst oder einen ähnlichen Dienst am Volk vorbereitet. Die Teilnehmer sind randständige israelische Jugendliche. Im Team, zu Land und zu Wasser, machen sie wertvolle Erfahrungen, wodurch sie persönlich reifen und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Wir unterrichten sie in der Liebe zum Land Israel, vermitteln ihnen den Wert des Friedens, öffnen ihnen die Augen für Anliegen von Mitmenschen und für echte Tugenden. Wir lassen sie Erfolge erleben und fördern sie in der Leiterschaft. Dieser Jahreskurs ist für die Jugendlichen kostenlos, doch sie bringen sich auch in sozialen Diensten ein wie z.B. Volontärarbeit für Holocaust-Überlebende. MIGDALOR entstand im Gedenken an unsere beiden geliebten Söhne, Leutnant Barak Itkis und Marine-Offizier und Kampfpilot Major Amichai Itkis, die im Dienst für ihr Vaterland gefallen sind.
Chaim und Ariella Itkis


Dies ist die Lebensgeschichte von Roi, einem unserer Absolventen, die er vor Publikum erzählte.

Heute stehe ich hier, aber nicht, weil ich immer ein grossartiger Junge war – ganz im Gegenteil. Ich habe einen langen und sehr harten Weg hinter mir, einen Weg, der in der Dunkelheit begann und mich zum hellen Licht von MIGDALOR – was Leuchtturm bedeutet – führte.

Ich wuchs in einem Problemviertel auf. Meine Eltern liessen sich scheiden, als ich noch klein war. Mein Vater misshandelte meine Mutter, misshandelte mich und meine Geschwister, und ich, ein kleiner Junge mit einer zarten Seele, wurde zu einem wütenden, verbitterten und gewalttätigen Kind.

Mit elf Jahren begann ich, Drogen zu nehmen. Meine Freunde waren Kriminelle, die Waffen und Gewalt einsetzten. Mit zwölf wurde ich zum ersten Mal verhaftet. Mit 15 wurde ich wegen versuchten Mordes angeklagt, doch niemand nahm meinen Schmerz wahr. Die Justiz betrachtete mich als harten Verbrecher, nicht als halbwüchsiges Kind. Sogar der Richter sagte zu mir: „Du hast keine Chance, dich zu ändern. Dir wird nichts Gutes widerfahren. Du wirst nicht in der israelischen Armee dienen.“

Niemand fragte nach dem Grund. Wie konnte dieser Junge, der sich nur nach einer Umarmung sehnte, in die Kriminalität abrutschen? Niemand sah den Schmerz hinter meinen Taten. Und ich, hinter Gittern, schwor: Ich werde meinem Land dienen, mich einziehen lassen und allen zeigen, was ich kann! Ich werde mich verbessern, ich werde brillieren!

Dass ich aufgrund meines Vorstrafenregisters nicht in die israelische Armee eintreten durfte, machte mich unendlich traurig. Ich begann eine Drogenentzugsbehandlung und versuchte, meine Wut zu kontrollieren. Im Gefängnis erzählte ich meinem Bewährungshelfer von meinem Wunsch, in die Armee zu gehen und meinem Land zu dienen. Er lächelte und sagte: „Ich habe etwas für dich. Ich kenne ein vormilitärisches Programm, das genau zu dir passt und dir hilft.“ Doch ich dachte: „Noch ein Programm, nochmals Menschen, die mir nicht trauen und nicht an mich glauben!“

Der Bewährungshelfer fuhr mich zu MIGDALOR, wo ich Jonathan und Yotam, die Programmleiter, traf. Sie baten mich nur um eines: die ganze Wahrheit über mich zu erzählen. So erzählte ich ihnen meine Lebensgeschichte ohne Filter und Schönfärberei. Doch erstaunlicherweise verurteilten sie mich nicht einen Moment lang. Im Gegenteil, sie umarmten mich fest, sahen mir in die Augen und sagten: „Gemeinsam schaffen wir es!“

Und so schaffte ich es in den MIGDALOR-Jahrgang 2019. Damit begann ein neuer Lebensweg. Diese Menschen schenkten mir Liebe. Sie unterstützten mich und stärkten mein Selbstvertrauen. Sie brachten mir Führungsstärke und Verantwortungsbewusstsein bei. Sie lehrten mich Liebe zu meinen Mitmenschen. Sie haben mich nicht nur gerettet, sondern mir mein Leben zurückgegeben. Und ich lernte, offen zu sein und mich auszudrücken, indem ich meine Gedanken und Gefühle teile.

An meinem letzten Tag bei MIGDALOR hatten wir eine beeindruckende und berührende Reise. Am Ende sah ich meine ganze Familie auf mich warten, alle stolz in T-Shirts mit meinem Bild und Namen. Meine Mutter, die so oft wegen meines schlechten Verhaltens geweint hatte, weinte zum ersten Mal vor Freude, Liebe und Stolz.

Wenige Wochen später wurde ich zur Armee eingezogen, schloss meine militärische Ausbildung mit Auszeichnung ab und wurde Truppenführer. Drei Jahre lang diente ich erfolgreich in der israelischen Armee. Ab dem 7. Oktober werde ich als Reservist aufgeboten. Als Zivilist arbeite ich in einem Bauunternehmen und bereite mich zum Bauingenieurassistenten vor.

Ich setze alles um, was ich bei MIGDALOR gelernt habe. Ich gebe meine Träume nicht auf und trage alle Werte von MIGDALOR in mir, um Güte und Licht in die Welt hinaus zu tragen.

Gaben für MIGDALOR leiten wir zu 100 % weiter.



Ignorierte Kolonialgeschichte: Arabischer Imperialismus
von Jan Kapusnak (Auszug) Audiatur-Online

Vergessene Eroberungen: Arabischer Imperialismus und seine Folgen

Als arabische Armeen im 7. Jahrhundert aus der arabischen Halbinsel vordrangen, schufen sie ein Imperium, das in weniger als einem Jahrhundert grösser war als das Römische Reich.
Militärische Feldzüge wurden als göttliche Mission gerechtfertigt, um Gebiete unter muslimische Kontrolle zu bringen, wobei die territoriale Eroberung als heilige Pflicht dargestellt wurde.
Dieses System der imperialistischen Eroberung zielte nicht darauf ab, den Völkern einfach eine neue Religion vorzustellen. Vielmehr ging es darum, Gesellschaften durch eine grundlegende Veränderung von Regierung, Kultur und Identität neu zu ordnen. Eroberte Gebiete wurden rund um ein komplexes und oft repressives Regierungssystem umstrukturiert.
Der menschliche Preis des arabischen Imperialismus war enorm. 639 n. Chr. eroberten arabische Armeen Ägypten, wo koptische Christen die Mehrheit stellten. Viele Kopten wurden gezwungen, zum Islam zu konvertieren oder erlitten harte Einschränkungen. Der kulturelle Umbruch dezimierte die koptische Bevölkerung auf eine Minderheit.

Der verdrängte Sklavenhandel: 1200 Jahre arabische Ausbeutung Afrikas

Ein besonders bedeutender, aber oft übersehener Aspekt des arabischen Imperialismus ist der arabische Sklavenhandel, der mehr als 1200 Jahre andauerte – weit länger als der transatlantische Sklavenhandel, der die westliche Geschichtsschreibung dominiert.
Zwischen 10 und 18 Millionen Afrikaner wurden gefangen genommen, versklavt und über die Sahara und das Rote Meer auf die Arabische Halbinsel sowie nach Persien transportiert. Während europäische Sklavenhändler oft für ihre Rolle im transatlantischen Sklavenhandel verurteilt werden, wird der arabische Sklavenhandel in der historischen Diskussion selten thematisiert.
Dieser Handel verwüstete afrikanische Kulturen und führte zu einem massiven Verlust menschlichen Potentials. Ein bemerkenswertes Beispiel sind die Zanj (Bantu-Völker der Swahili-Küste), die aus Ostafrika nach Südirak verschleppt wurden, um auf Plantagen zu arbeiten. Ihr Widerstand gipfelte in der Zanj-Rebellion von 869 n. Chr., einem der grössten Aufstände gegen die arabische Sklaverei. Obwohl sie besiegt wurden, zeigte die Rebellion die tiefgreifenden Auswirkungen des Handels auf afrikanische Gemeinschaften und trennte sie von ihren Heimatländern und Kulturen.

Kolonialismus mit zweierlei Mass: Warum Europas Schuld betont und Arabiens Schweigen gepflegt wird

Doch westliche Wissenschaftler und Aktivisten, die sich mit der Aufarbeitung des europäischen Kolonialismus beschäftigen, betrachten Kolonialismus oft als ausschliesslich europäisch, während der arabische Imperialismus als „Goldenes Zeitalter des Islams“ gefeiert wird. Die Gewalt der arabischen Eroberungen, verbunden mit erzwungenen Konversionen und kultureller Unterdrückung, wird weitgehend übersehen.
Die anhaltende Verfolgung der Kopten in Ägypten, die Unterdrückung der Kurden in Syrien und im Irak, die fast vollständige Auslöschung der assyrischen Christen und der Völkermord an den Jesiden durch den IS spiegeln die imperialistische Denkweise der Eroberung wider. Gruppen wie Hamas, ISIS und die Taliban rufen weiterhin zur Trennung zwischen Dar al-Islam und Dar al-Harb auf, um endlose Konflikte und Terrorismus unter dem Deckmantel religiöser Pflicht zu rechtfertigen.

Israel als Antithese: Die Rückkehr des indigenen Volkes statt Kolonialismus

Absurderweise wird Israel regelmässig des „Kolonialismus“ beschuldigt – eine groteske Umkehrung der Realität. Der Zionismus ist kein Kolonialismus; er ist die erfolgreichste antikoloniale Bewegung der Geschichte: die Rückkehr eines indigenen Volkes in seine angestammte Heimat nach Jahrhunderten unter fremder Herrschaft. Die jüdische Selbstbestimmung als „Kolonialismus“ zu bezeichnen und dabei die arabischen Eroberungen, die die Region arabisierten und islamisierten, zu übersehen, ist nicht nur intellektuell unehrlich, sondern eine Form der historischen Auslöschung, die gegen die einzige Nation im Nahen Osten gerichtet ist, die sich erfolgreich selbst dekolonisiert hat.

rea ISRAEL
Christliches Hilfswerk
für Israel

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