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Rundbrief Nr. 217
September 2023


Besuchen Sie einen Gottesdienst mit Pastor Silas Wenger:

Israel-Gottesdienst mit Pastor Silas Wenger
15. Oktober 2023, um 09.45 Uhr
Pfimi St.Gallen, Kirche Waldau
Zürcherstrasse 68b
9000 St.Gallen

Pfimi St. Gallen

Gutes tun über das Ableben hinaus

Therapeutisches Reitzentrum «Grandpa Jack»
"Grandpa Jack" ist eine gemeinnützige Organisation, die seit 2001 einen therapeutischen Reithof in Jerusalem betreibt. Unser Ziel ist es, eine umfassende Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit körperlichen Behinderungen anzubieten, sei es zerebrale Lähmung, geistige Behinderung, Autismus, Blindheit usw. sowie Kindern zu helfen, die mit Verhaltens- und emotionalen Problemen und Störungen zu kämpfen haben.

Unser Zentrum betreut jede Woche über 550 Kinder und Jugendliche. Diese Therapiestunden fördern ihr allgemeines Wohlbefinden. Darüber hinaus kommen mehr als 90 gefährdete Jugendliche zu uns, denen wir angeleitete und betreute Aktivitäten auf unserer Farm anbieten. Diese Aktivitäten vermitteln ihnen ein Gefühl für Wertschätzung. Dieses wiederum hilft ihnen auf dem Weg zu einer erfolgreichen Integration in die Gesellschaft und bereitet sie darauf vor, produktive Erwachsene zu werden und einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Ihr Selbstvertrauen wird gestärkt, und sie lernen, positive Beziehungen zu Gleichaltrigen und Erwachsenen aufzubauen.

Junge Patienten werden uns zugewiesen von verschiedenen öffentlichen Gesundheitsdiensten, die alle unsere Arbeit anerkennen. Aber auch Sozialdienste, Wohlfahrtsverbände der Stadt Jerusalem empfehlen uns sowie zufriedene Patienten.

Nicht allen Eltern ist es möglich, diese für das Kind so wichtigen Therapien zu bezahlen. Trotzdem heissen wir auch einkommensschwache Familien willkommen. Bei «Grandpa Jack» glauben wir an den gleichberechtigten Zugang zur Versorgung und Fürsorge.

Darum wissen wir Ihre Partnerschaft und Unterstützung sehr zu schätzen. Mit Ihrer Hilfe, zusammen mit anderen, können wir Behandlungen für diejenigen subventionieren, die sie sich nicht leisten können. Ebenso kann die berufliche Entwicklung unserer Therapeuten, welche Beratung und Anleitung geben, gefördert werden und als Modell für andere Therapiezentren dienen. Danke, dass Sie Teil unserer Mission sind!

Mit freundlichen Grüssen,

Gil ben Ishay, Leiter der Therapeutischen Reitfarm, Jerusalem


Gaben für das Therapeutische Reitzentrum in Jerusalem leiten wir zu 100 % weiter.



Therapeutisches Reitzentrum «Grandpa Jack»
Das Büro von «Grandpa Jack» stellte uns zwei (von vielen) Dankesschreiben zur Verfügung:

Wir sind die Eltern von Sara Brodie, die eine Reittherapie auf Ihrer Farm macht. Wir möchten unseren tiefsten Dank zum Ausdruck bringen für alles, was Sie für Sara getan haben.

Fast sechs Monate lang war sie in der Therapie, da sie an posttraumatischen Symptomen leidet, nachdem sie bei einem schrecklichen Autounfall verletzt wurde. Heute ist sie in der Lage, über ihre Erlebnisse zu sprechen, und ihre Angstattacken verschwinden langsam.

Wir danken Ihnen und Ihrer Therapeutin, die sie mit professionellem Sachverstand behandelt haben.

Mit freundlichen Grüssen,

Familie Brodie


Schalom! Vier unserer Kindergärten nehmen am Reittherapieprogramm auf dem Heilbauernhof „Saba Jack“ teil. Jede Woche treffen sich die Kinder mit Shuli und Ramez, ihren beiden fantastischen Therapeuten. Sie reiten und lernen alles über die Welt der Pferde und wie man mit ihnen kommuniziert.

Dabei wurde uns klar, wie die Reittherapie die motorischen Fähigkeiten der Kinder stärkt, ihnen beibringt, mit verschiedenen Situationen und Schwierigkeiten umzugehen und dabei Erfolgserlebnisse zu machen.

Die Aktivitäten mit den Pferden helfen, die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder zu erweitern und ihre Kommunikationsfähigkeiten zu stärken, welche diese Kinder so dringend brauchen.

Wir möchten Ihnen unseren Dank und unsere Anerkennung aussprechen für Ihre Professionalität, Ihr Einfühlungsvermögen und Ihr Verständnis, mit denen Sie uns jede Woche empfangen.

Die Kinder kommen mit viel Freude auf die Farm und verlassen sie gestärkt. Wir hoffen, dass Sie Ihre fruchtbaren Aktivitäten weiterhin fortsetzen, die zur Entwicklung und zum Glück anderer Kinder beitragen.

Neta Haran, Kindergarten-Koordinatorin der Kindergärten «Ganei Tikshoret», Jerusalem

Gaben für das Therapeutische Reitzentrum in Jerusalem leiten wir zu 100 % weiter.





Be’ad Chaim
Israelische Prolife-Vereinigung

Verein Be'ad Chaim – Zum Schutz der Frau und des ungeborenen Kindes. Non-Profit Organisation


Meital und Baby Elroi

Ihre Eltern liessen sich scheiden, als Meital noch sehr klein war. Über Jahre hatte sie keinen oder kaum Kontakt mit ihrer Mutter. Doch ihr Bruder half ihr gelegentlich finanziell. Mit 15 lernte sie ihren Freund kennen und zog bald zu ihm. Der 21-Jährige dient in der Armee. Meital besuchte die Oberstufe und arbeitete einige Tage in der Woche auch in einem Kindergarten. Als sie herausfand, dass sie schwanger war, hatte sie grosse Angst und konnte es niemandem erzählen. Sie fühlte sich sehr allein. Schliesslich erzählte sie es ihrem Schulberater, und dieser machte für sie sofort einen Termin ab, um abzutreiben. Als Meitals Mutter davon hörte, setzte sie sich ganz überraschend mit ihr in Verbindung und legte ihr ans Herz, es nicht zu tun; sie würde ihr helfen, das Kind grosszuziehen. Ihr Freund war sehr erschrocken. Er wusste, dass Meital noch minderjährig war und sich sehr fürchtete – aber er reagierte positiv, weil er Meital liebt. Durch eine Internetsuche stiess Meital auf Be’ad Chaim und bat um Hilfe. Sie war sehr erleichtert, einen Ort zu finden, wo sie anteilnehmende Beratung und praktische Hilfe bekommen konnte. Im Januar wurde der kleine Elroi geboren – «der Gott, der mich sieht». Sie sagte, sie entschied sich für diesen Namen, weil der Herr sie gesehen und ihr geholfen hat. Meital hat ihre Mutter und ihren Freund zur Seite. Sie stillt jetzt glücklich und zufrieden ihr Baby. Ihre Mutter hilft ihr und ist ihr näher denn je zuvor. Elroi, durch die Barmherzigkeit des Gottes, der uns sieht, bringt Heilung und Versöhnung in Meitals Leben hinein.

Symbolbild
Hagit und Baby Jacob

Hagit ist eine ultraorthodoxe Frau und wohnt auch in diesem Milieu. Sie ist geschieden und hat aus dieser Ehe zwei Töchter. Dann begann sie eine Beziehung mit einem Mann, der in Israel keinen legalen Status hat. Es bestand keine Hoffnung, dass sie einmal heiraten könnten. Als sie feststellte, dass sie schwanger war, geriet sie in Panik. In der orthodoxen Gemeinschaft ist man sehr strikt, was Sex ausserhalb der Ehe anbelangt, und sie wusste, dass ihre Schwangerschaft ihr grosse Scham bringen würde. Sie wollte zwar nicht abtreiben, sah aber keine andere Lösung. Glücklicherweise rief sie auf unsere Hotline an. Danach konnte sie sich mit einer Betreuerin zusammensetzen, und diese half ihr, einen Überblick über ihre Situation und Möglichkeiten zu gewinnen. Sie wählte das Leben für ihr Kind und zog in eine Nachbarschaft, in der sie niemand kennt. Ihr Söhnchen, Jacob, ist nun ein Jahr alt. Das letzte Jahr war nicht einfach für Hagit. Ihr Einkommen ist knapp, doch sie lernte damit umgehen. Sie wohnt immer noch unter Ultraorthodoxen, was alles nicht gerade einfacher macht. Auch in ihrer neuen Nachbarschaft wurde sie zu ihrer familiären Situation befragt, da sie ein kleines Kind aber keinen Mann hat. Die Schule, an die ihre Töchter gingen, bat auch um eine Erklärung und wollte sie daraufhin abschieben! Hagit kämpfte darum, dass sie dortbleiben können. Am Ende des Schuljahres wurde ihr dann aber doch gesagt, dass sie nicht mehr willkommen seien. Die Beziehung zu ihrem Freund besteht zwar – aber sie können noch immer nicht heiraten. Er besucht sie fast jedes Wochenende, doch die Beziehung ist nicht stabil. Sie sagte auch, dass das Richten, Kritisieren und Tratschen sowie das Absehen von Hilfeleistung bei Frauen in Krisenschwangerschaften nicht fair sei. Ihre Gemeinschaft hätte es vorgezogen, dass sie wegen ihrer «Sünde» abtreibt. Hagit ist sehr weise, wenn sie sagt, dass «das Leben viel wertvoller sei als die Meinung anderer». Sie freut sich, dass sie nicht nachgegeben hat. Die liebenswürdige und nicht wertende Hilfe, die sie von Be’ad Chaim bekommt, bedeutet ihr sehr viel.

Gaben für Be’ad Chaim leiten wir vollumfänglich weiter.



United Hatzalah – Motorrad Ambulanz
United Hatzalah ist eine Rettungsorganisation von freiwilligen Ersthelfern in Israel. Sie wurde im Jahr 2006 von Eli Beer gegründet, um die zuvor schon bestehenden vereinzelten Hatzalah-Gruppen in Israel zu vereinen und zentral zu organisieren. Die Organisation ist vollständig spendenfinanziert.

Motorradsanitäter sind schneller vor Ort als die Ambulanzwagen.
Eine Familie hilft Leben retten

Die ganze Familie von Uzi Sellouk betätigt sich als Ersthelfer. Sowohl er, wie seine Frau, sein Sohn und seine Tochter sind allesamt freiwillige Sanitäter.

Letzten Monat war Uzi mit seiner Tochter auf dem Ambulanz-Motorrad unterwegs, als ein Notruf sie erreichte. Im D-City-Einkaufszentrum in der Nähe von Maale Adumim entwickelte ein Kind eine allergische Reaktion. Uzi schaltete die Sirene ein und fuhr zum Einsatzort, wo er eine angstvolle Mutter vorfand, die ihm erklärte, ihr Baby habe gerade gegessen, als es plötzlich Nesselsucht und Atemprobleme bekam.

Eine rasche Untersuchung und eine vollständige Überprüfung der Vitalfunktionen ergaben, dass die allergische Reaktion nicht so schwerwiegend war, die eine medikamentöse Behandlung erfordert hätte. Uzi beruhigte die besorgte junge Mutter, bis ein Krankenwagen eintraf, der das Kind in ein Krankenhaus brachte, wo es weiter versorgt und beobachtet werden konnte.

Gerade waren die beiden wieder auf ihr Motorrad gestiegen, als ein weiterer Alarm einging. Diesmal war es weitaus ernster!

Uzi Sellouk ist Ersthelfer mit Leib und Seele.
Eine Familie hatte neben ihrem Jeep am Strassenrand für ein Foto posiert, wozu die Mutter einen kleinen Abhang hinunterging, um ein gutes Foto zu machen. Plötzlich machte sich das Auto selbständig, überschlug sich den Hang hinunter und überrollte dabei die Frau.

Der Rettungsdienst wurde gerufen. Ein Militär-Team traf gleichzeitig mit Ersthelfern am Unfallort ein. Die Soldaten arbeiteten eifrig daran, das schwere Fahrzeug von der Frau zu wegzuheben. Als sie endlich befreit war, stellten unsere Sanitäter zusammen mit anderen Rettungskräften fest, dass sie ein Multisystemtrauma erlitten hatte, bewusstlos war und schwere Verletzungen am ganzen Körper aufwies. Das vereinte Team leistete fieberhaft medizinische Hilfe und schaffte es, ihren Zustand zu stabilisieren. Dann wurde sie im Eiltempo in die Trauma-Abteilung des nächstgelegenen Krankenhauses gebracht. Auch um den schockierten Vater und die zwei Kinder im Alter von 4 und 6 Jahren kümmerten sie sich.

Doch die Ersthelferfamilie Sellouk war noch nicht fertig, wie Uzi erklärte. "Während meine Tochter und ich die schwer verletzte Frau und ihre Familie versorgten, kümmerten sich zur selben Zeit meine Frau und mein Sohn um einen medizinischen Notfall in der Nähe, bei dem ein junger Mann einen plötzlichen Herzstillstand erlitt. Meine Frau war die Ersthelferin vor Ort. Wir haben also alle vier gleichzeitig Leben gerettet. Das ist für mich etwas ganz Besonderes, und ich bin stolz darauf, dieses Ethos, dieses Pflichtbewusstsein an meine Kinder weitergeben zu können."

Quelle: Mit Erlaubnis von «United Hatzalah» Israel

Gaben für die Motorradambulanz United Hatzalah werden zu 100 % weitergeleitet.



Beduinen und sudanesische Flüchtlinge
Yoyakim und Debbie Figueras sind beide in Israel geboren und leben in der Wüstenstadt Arad. Sie haben sechs Kinder: 4 Söhne und 2 Töchter. Yoyakim war Pastor einer messianischen Gemeinde, als in den frühen 2000-er-Jahren afrikanische Christen aus dem Sudan via Ägypten nach Israel flohen. Etliche liessen sich in Arad nieder und suchten die Gemeinschaft mit örtlichen Gemeinden. So lernte er diese Menschen und ihre Not kennen. Zusammen mit anderen Gläubigen gründete das Ehepaar 2009 den Verein «Barnabas Israel», einesteils, um solchen Bedürftigen aus dem Sudan zu helfen, vor allem aber auch, um einen Beduinen-Stamm in der Nähe von Arad zu erreichen.

Abgesehen von den extremen Wetterbedingungen und der schwierigen politischen Lage sind in diesem Monat wieder einige interessante Dinge passiert.

Familienfehden bei den Beduinen

Wir haben festgestellt, dass zwei Jugendliche, die regelmässig an unseren Aktivitäten teilnehmen, in der Gruppe nicht willkommen sind. In der Tat werden wir immer wieder mit Familienfehden konfrontiert, die in ernsthafte Gewalt ausarten. Auch jetzt behaupten die gegnerischen Familien, die Familien dieser beiden Burschen seien für die Probleme in der grösseren Familie verantwortlich. Daher würden sie ihre Kinder nicht mehr zu den Jugendaktivitäten und zum Hebräisch-Unterricht schicken, solange diese beiden Burschen auch daran teilnehmen.

Nun setzte sich unser Team mit zwei einflussreichen Vätern zusammen und versuchte, sie zu überzeugen, diesen Jungen eine Chance zu geben. Wir hoffen, dass die Kinder durch gemeinsame Aktivitäten allmählich lernen, Probleme anders zu lösen als mit Gewalt und Drohungen, wie sie es gewohnt sind. Denn das erleben wir immer wieder, wenn sie sich zum Beispiel bei einem Ballspiel gegenseitig verprügeln.

Bitte beten Sie mit uns, dass anstelle von Chaos Ruhe und Frieden einkehrt, wenn wir uns in unserem Zentrum treffen. Wir hoffen, dass sie jedes Mal, wenn sie das Zusammensein bei uns verlassen, um in ihr karges Dorf zurückzukehren, etwas von Jesus in ihren Herzen mitnehmen, das ein weiterer Schritt zu einer echten und tiefgreifenden Veränderung sein darf. Wir sehnen uns nach diesem Wandel, wissen aber auch, dass es Jahre dauert, bis sich beispielsweise das Konzept der Ehe ändert.

Beduinenfrauen und ihr tragisches Schicksal

Beduinenfrauen und -mädchen (Symbolbild)
Nur ihre Kleider sind farbenfroh. Ihr Leben ist es nicht.
Beduinenmädchen werden schon sehr früh von ihren Eltern an einen Mann verkauft, der in der Regel noch genauso unreif ist und von Ehe wenig versteht. Dort hat die junge Frau sich unterzuordnen und die Wünsche und Befehle ihres Mannes und seiner Familie zu erfüllen. Das heisst, sie muss vor allem arbeiten und daneben so viele Kinder wie möglich gebären.

Wenn dem Mann seine Frau aber nach einer Weile nicht mehr gefällt, kann er sie an ihre Eltern zurückschicken wie ein Produkt, das er bestellt hatte, das jedoch nicht seinen Vorstellungen entspricht.

Gelegentlich möchte ein Mädchen, das vor der Verheiratung die obligatorische Schule abgeschlossen hatte, noch eine höhere Schule besuchen. Doch dazu braucht sie die ausdrückliche Erlaubnis ihres Mannes. Dieser jedoch gibt eine solche in den seltensten Fällen. Auch den Führerschein zu machen, ist für Beduinenfrauen tabu. Allmähliche Veränderung der Herzen

Wir wissen, dass Jesus alles verändern kann, und das ist es, was wir uns erhoffen. Wenn wir an einen der jungen Männer denken, die an unseren Jugendaktivitäten teilnehmen, können wir uns dessen sicher sein. Vor ein paar Jahren hatte Wasim unserer Mitarbeiterin Sara noch gedroht, er würde ihr Auto mit Steinen bewerfen, wenn sie wieder ins Dorf käme. Seitdem hat er sich aber in erstaunlicher Weise um sie gekümmert. Es war sein Bruder, der Yoyakim letzten Monat am Arm packte und fragte, ob wir dafür beten könnten, dass seine Frau schwanger werden kann.

Ein anderer Junge, den wir auf einem Video sahen, wie er mit einer illegalen M16 in die Nacht schoss, hat das Team gebeten, für ihn zu beten, bevor er sich einer Operation unterziehen muss. Diese Bitte zeigt, dass ein Keim des Vertrauens vorhanden ist. Dafür sind wir Gott dankbar.

Sie sind im Islam aufgewachsen, doch wenn sie zu unserer Jugendarbeit kommen, sind die Prinzipien, die wir ihnen beibringen, eine völlig andere Welt als die ihre.

Bitte beten Sie mit uns um tiefgreifende Veränderungen im Leben der Beduinen, damit sie zur Erkenntnis der Wahrheit finden und sich eine Welle der Erneuerung über den ganzen Stamm ausbreitet.

Neun Sitzplätze – wunderbar!
(Symbolbild)
Wir danken Gott für ein Auto mit neun Sitzplätzen, das uns zur Verfügung gestellt wurde. Der alte Wagen war nach den vielen Jahren Gebrauch kaputt gegangen. Dieses Auto wird der Arbeit mit den Beduinen und den Sudanesen sehr dienlich sein.

Gott segne Sie bei allem, was Sie tun! Wir danken Ihnen für all Ihre Liebe, Gebete und Unterstützung.

Yoyakim und Debbie Figueras

Barnabas-Israel-Team, Arad

Gaben für den Barnabasdienst unter Beduinen und sudanesischen Flüchtlingen leiten wir zu 100 % weiter.





Extrem seltene Operation: Israelische Ärzte retten palästinensischen Jungen vor „innerer Enthauptung“
Bei einem Unfall verletzt sich ein palästinensischer Junge lebensgefährlich. Sein Schädel wird komplett von der Wirbelsäule getrennt. Doch der Einsatz von Israelis rettet ihn.

JERUSALEM (inn) – Ein israelisches Ärzteteam hat dem zwölfjährigen Palästinenser Suleiman Hassan das Leben gerettet. Die extrem seltene Operation wurde bereits Anfang Juni von Ärzten des Hadassah-Krankenhauses im Jerusalemer Stadtteil Ein Kerem durchgeführt. Dies teilte das Krankenhaus am Mittwoch mit.

Der Junge wurde beim Fahrradfahren von einem Auto angefahren. Umgehend nach dem Unfall flog ihn ein Rettungshubschrauber in das Hadassah-Krankenhaus. Dies berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“. Die Israelis untersuchten ihn und stellten fest, dass die Bänder, die den Kopf mit der Wirbelsäule verbinden, gerissen waren. Gemeinhin wird diese Art der Verletzung auch als „innere Enthauptung“ bezeichnet.

Ein Bild voller Freude: Die Ärzte Ohad Einay und Siv Asa retteten dem zwölfjährigen Palästinenser Suleiman Hassan das Leben (Foto: Hadassah-Krankenhaus)
Der spezialisierte Chirurg Ohad Einav sagte nach der Operation: „Wir haben um das Leben des Jungen gekämpft“. Der Israeli wurde in Kanada ausgebildet und zählt zu den wenigen Spezialisten in Israel auf diesem Gebiet. „Der Eingriff selbst ist sehr kompliziert und hat mehrere Stunden gedauert“, erklärte Einav. Besonders weil die lebensbedrohliche Verletzung selten auftritt, ist die Operation kein gewöhnlicher Eingriff.

Vater bedankt sich beim Ärzteteam

Erwachse erleiden seltener eine „innere Enthauptung“. Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren sind besonders anfällig für die Verletzung, da sie im Verhältnis zu ihrem Körper einen großen Kopf haben. Die Überlebensrate bei den Patienten ist nicht hoch. Rund 55 Prozent der Verletzten sterben.

Der Vater des zwölfjährigen Palästinensers dankte den Ärzten für ihre Arbeit: „Ich werde Ihnen mein ganzes Leben lang danken, dass Sie meinen einzigen und geliebten Sohn gerettet haben.“ Er fügte hinzu: „Was ihn rettete, waren Professionalität, Technologie und die schnelle Entscheidung des Trauma- und Orthopädenteams.“

Suleiman wurde vor wenigen Tagen nach Hause entlassen. Er trägt nun vorübergehend eine Schiene, die den Halswirbel stützt. Ausserdem wird der Junge weiterhin regelmässig im Hadassah-Krankenhaus untersucht. (joh)

Mit freundlicher Bewilligung von israelnetz.com


Heil und Heilung – Fortsetzung der Apostelgeschichte
Ich heisse Fabienne, bin 31 Jahre jung, Ehefrau und Mutter aus Leidenschaft und Landwirtin mit Leib und Seele. Doch bis vor ein einigen Monaten war alles anders!

Alles begann im Januar 2019. Schon den ganzen Monat hindurch fühlte ich mich nicht sehr gut. Ständig war mir schwindlig, und ich sah doppelt. Als es nicht mehr auszuhalten war und ich nicht mehr klar sehen konnte, ging ich zu meinem Hausarzt, der mich aber sofort ins Inselspital auf den Notfall überwies.

Mein Mann und ich kamen auf dem Notfall an, und ich merkte, wie es mir akut schlechter ging. Die Untersuchungen wurden rasch erledigt, aber dann mussten wir einige Stunden auf die Diagnose warten. Endlich kamen zwei Ärzte ins Zimmer und sagten: «Frau Vaterlaus, Sie haben MS im vorgeschrittenen Stadium. Sie werden für längere Zeit nicht mehr nach Hause gehen können».

Dann wurde ich auf die Station verlegt. Mein Mann ging erschüttert nach Hause zu unserem Sohn und erzählte ihm alles. Ich bekam Infusionen mit Cortison, die aber nicht anschlugen. Ich fühlte mich miserabel. Nach einer Woche ohne Erfolg begann man mit einer Plasmapherese, die Gott sei Dank sofort Besserung brachte.

Nach zwei Wochen Spital mit vielen Aufs und Abs verlegten sie mich in die Reha in Riggisberg, wo ich Vieles wieder lernen musste: Laufen, Treppensteigen, Koordination usw. Erst da realisierte ich meine Situation, meine Krankheit und alles um mich herum. Es fühlte sich an, als ob mein Leben in tausend Stücke auseinanderbreche. Ich fing an, Gott Vorwürfe zu machen. Oft sagte ich verzweifelt: «Gott, warum passiert mir das auch noch? Was habe ich getan, dass du mich so elend bestrafst?» Wir hatten doch schon im Jahr 2016 unsere Tochter kurz nach der Geburt verloren. Und auch im 2017 verloren wir unsere zweite Tochter kurz nach der Geburt. Ich fühlte mich wie Hiob: Die Schicksalsschläge schienen einfach nicht aufzuhören! Ich kehrte Gott komplett den Rücken zu.

Als ich nach der Reha wieder zu Hause war, hatte sich mein Leben völlig verändert. Ich war zu 100 % arbeitsunfähig und fühlte mich wie ein kaputter Mensch. 23-26 Tabletten täglich und mehrere Termine in der Woche Physiotherapie beherrschten jetzt meinen Alltag. Ich war lebensmüde, hoffnungslos und depressiv.

Im April 2021, an einem wunderschönen Sonntag, machten wir einen Ausflug. Als ich eine grosse Kuhherde sah, hielten wir an und bestaunten diese. Kurz darauf kam der Bauer mit seiner Familie auf uns zu, und wir kamen ins Gespräch. Ich erzählte ihm meine Leidensgeschichte. Er hörte mir aufmerksam zu und sagte dann: «Geh und lass im Namen Jesus Christus für dich beten.»

Als wir wieder zuhause waren, liess mich dieser Gedanke nicht mehr los, und ich suchte im Internet nach Möglichkeiten. So stiess ich auf den Dienst Heil & Heilung und durfte Andreas Straubhaar kennen lernen. Am 31. Mai 2021 ging ich nach Thun in sein Büro und erzählte ihm meine Leidensgeschichte.

Er erzählte mir von der Liebe Gottes, und dass es nicht Gottes Strafe für mich sei, krank zu sein. Denn Jesus sei gekommen, um uns zu heilen und nicht zu bestrafen. Dann betete er unter Handauflegung für mich im Namen Jesus Christus.

Es war unglaublich! Ich ging aus dem Büro und wusste nicht, wie mir geschah. Mein Körper brannte, und ich fühlte mich komisch. Bei was für einem Typen bin ich da nur gewesen? Im Auto weinte ich wie ein Wasserfall. Als ich zu Hause meine Tabletten einnehmen wollte, öffnete sich die Schublade nicht mehr, ich konnte keine Medikamente nehmen, weil alles da drinnen war.

Dann merkte ich plötzlich, dass ich keine Schmerzen mehr hatte. Meine Brille, die extra wegen meiner Doppelbilder angefertigt worden war, musste ich ablegen, weil ich damit auf einmal nichts mehr sehen konnte. Tief in mir spürte ich, dass ich frei, leicht und unbelastet war. Auf einmal konnte ich wieder lachen. Mir wurde bewusst: ICH BIN GEHEILT!

Seither nehme ich keine Tabletten mehr, brauche keine Brille und keine Physio mehr. Mir geht es blendend! Ich fand auch die Beziehung zu Gott wieder und liess mich in meiner Kirche auf den Namen Jesus Christus taufen. Ich bin ein Meisterwerk von meinem Gott im Himmel, und er hat unglaublich Freude an mir!

Halleluja!


Ferienreisen nach Israel –
wichtige Information für das Jahr 2024


Nach über 40 Jahren Gruppenreisen in diverse Länder werde ich, Kurt Wenger, ab 2024 jährlich nur noch eine einzige Reise begleiten, und zwar nach Israel.

Im Jahr 2022 war die unvergleichlich schöne Sommerreise so rasch ausgebucht, dass die letzten 17 Personen, die sich anmeldeten, nicht mehr mitkommen konnten. Zudem gibt es Berufe, deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schon im Herbst ihre Ferien für das kommende Jahr eingeben müssen. Aus diesem Grund teile ich Ihnen das Datum meiner Reise bereits jetzt mit:

14. Juli – 24. Juli 2024
Im schönen Kibbuz Ginosar oder Maagan, direkt am See Genezareth. Ferien-Verlängerungsmöglichkeit bis 28. Juli in Tel Aviv, direkt am Mittelmeer. Reisebegleitung: Kurt Wenger, Assistentin: Christine Lässig-Lamprecht.

So können Sie bereits jetzt das Datum planen. Bei Interesse schicken Sie uns eine Mitteilung an mail@wengerkurt.ch oder per Post an: Kurt Wenger, Hauptstr. 20, 5013 Niedergösgen, dann senden wir Ihnen ab Ende 2023 den druckfrischen Ferienprospekt. Mit diesem können Sie sich sofort anmelden und einen Platz auf der Reise sichern. Wir freuen uns auf Sie!

Auch mein Sohn führt 2024 eine Reise nach Israel durch:
23. Sept. bis 3. Okt. 2024
Erlebnisfreizeit im schönen Kibbuz Ginosar oder Maagan am See Genezareth. Ferien-Verlängerungsmöglichkeit bis 6. Oktober in Tel Aviv am Mittelmeer. Reisebegleitung Silas & Crista Wenger. Weitere Informationen via E-Mail: silas.wenger@rea-israel.ch

Auf der Internetseite von Kultour werden diese Reisen ebenfalls ausgeschrieben.

Überraschung!

Am Tag, als ich von der Gruppenreise nach Armenien/Georgien zurückkam und den Briefkasten leerte (der während meiner Abwesenheit regelmässig geleert wurde), steckte ein Couvert drin, angeschrieben für rea ISRAEL, doch ohne Briefmarke. Oben im Büro öffnete ich es und staunte: Da steckte ein kleiner Goldbarren drin! So etwas hatte ich noch nie erlebt! Da kein Absender dabei war, kann ich dem Spender oder der Spenderin nicht persönlich danken und tue es auf diesem Weg. Bereits ist das kostbare Geschenk verkauft und der Betrag auf dem Konto von rea ISRAEL gutgeschrieben worden. Vielen herzlichen Dank!

Einzahlungsscheine selber ausdrucken

Unseren Rundbriefen legen wir seit Einführung des QR-Codes einen ES bei für «wo am nötigsten» wie auch ein A3-Blatt für vier Projekte, aus denen im Rundbrief berichtet wird.
Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, zu einem Einzahlungsschein zu kommen. Mit dem Code: http://rea-israel.ch/helfen-spenden/QR-Codes.html öffnet sich die Liste aller Projekte, und Sie können den gewünschten ES ausdrucken oder auch nur den QR-Code mit dem Handy scannen.

Zum Nachdenken und zur Fürbitte

Gemäss der Aargauer Zeitung vom 5. August 2023 stecken bereits über 500'000 Schweizer Haushalte in der Schuldenfalle. Weltweit sind 110 Mio. Menschen auf der Flucht und 765 Mio. leben ohne Strom.


Die jüdischen „Siedlungen“ – Hindernis auf dem Weg zum Frieden?

von Winfried Balke, 2023

1) Zum Begriff

Wenn es um die israelische „Siedlungspolitik“ geht, betrifft dies die Gebiete Judäa und Samaria (J&S), die mit einer Länge von 140 km 23 % des Staatsgebietes Israels ausmachen. Da müssen wir zunächst festhalten: Diese Gebiete werden in der Weltpolitik gemeinhin als „Westbank“ oder Westjordanland bezeichnet. Westbank heisst Westufer. Wo hört denn das Ufer des Jordans auf? Doch nicht nach 20 oder 40 km! Wir sollten den wegen arabischer Besitzansprüche raffiniert gewählten Begriff nicht gebrauchen.

Auch das Wort „Siedlungen“ ist nichts anderes als ein Begriff des politischen Kampfes, eines Kampfes vor allem um Judäa & Samaria. Denn er soll eine kleine Wohngemeinschaft, etwas Vorläufiges und Illegales assoziieren. Aber zum Beispiel Ariel in Samaria hat sogar eine Universität mit über 16.000 Studenten, ausser den ca. 19.000 Einwohnern. Die grössten „Siedlungen“ haben mehr als 63.000 (Beitar Illit), 46.000 (Modiin Illit) und 37.000 Einwohner (Maale Adummim).

„Siedlungen“ sind Orte, die jenseits der „Grünen Linie“ liegen und denen durch die Regierung rechtlicher Status verliehen wurde. Sie wurden ab 1967 gebildet, nach der Gebietserweiterung durch den Sieg des Sechstagekrieges, Was ist die „Grüne Linie“? Sie ist die Waffenstillstandslinie, die 1949 auf Rhodos mit einem grünen Stift als vorläufige Vereinbarung, bis zu einer Friedensregelung, auf die Landkarte gezeichnet wurde.

2) Was ist nun die rechtliche Situation?

Eine wichtige Orientierung liefert Artikel 6 des Völkerbund-Mandats für Palästina von 1922, durch den ausdrücklich die jüdische Besiedlung gefördert werden sollte.

Was wurde aus dem britischen Mandatsgebiet Palästina? Nur 24 % blieben für die Juden übrig, 76 % sind den Arabern übergeben worden, wodurch 1946 der Staat Transjordanien (später Jordanien) wurde, der die Verwirklichung des Rechtes der palästinensischen Araber auf Selbstbestimmung in mehr als Dreiviertel von Palästina ermöglichte.

Der Befreiungskrieg, der Israel 1948 direkt nach Staatsgründung aufgezwungen wurde, endete (siehe oben) mit der Markierung einer Waffenstillstandslinie, die in der Zeit von 1949 - 1967 als eine zeitweilige Demarkationslinie gemeint war, bis zur “endgültigen politischen Regelung“, wie sie im israelisch-jordanischen Waffenstillstandsabkommen ins Auge gefasst wurde. Als dann 1967 Jordanien und andere arabische Staaten in dem Wunsch, Israel auszulöschen, den jüdischen Staat angriffen, wurde die Waffenstillstandslinie hinfällig.

In Politik und Medien wird häufig auf die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates von 1967 verwiesen, um Israel auf Rückzug aus J&S zu drängen. Diese Resolution hatte aber nur Empfehlungscharakter. Und es ist wichtig zu wissen: Da Israel das Gebiet von J&S durch einen aufgezwungenen Verteidigungskrieg bekam, verzichtete der UN-Sicherheitsrat darauf, in seiner vielzitierten Resolution 242 von Israel den Rückzug aus dem gesamten (!) eroberten Gebiet zu verlangen. Es heisst dort, zur Schaffung eines dauerhaften Friedens sei „der Rückzug israelischer Streitkräfte aus Gebieten (!) des jüngsten Konflikts“ – und nicht „aus allen Gebieten“ und nicht „aus den besetzten Gebieten“ – erforderlich, ebenso wie „die Anerkennung der Souveränität, der territorialen Integrität und der politischen Unabhängigkeit jedes Staates in dieser Region und sein Recht, in sicheren und anerkannten Grenzen, frei von Drohungen und Akten der Gewalt zu leben“. Gerade das letzte wird in der Regel nicht zitiert…

Als Israel im Sechstagekrieg durch Gottes massives Eingreifen J&S, das seit 1948 widerrechtlich von Jordanien besetzt war, erobern konnte, sprach noch keiner von einem palästinensischen Volk oder gar der Notwendigkeit eines Palästinenser-Staates. Viele Rechtsexperten gestanden Israel das Recht zu, als Ergebnis des aufgezwungenen und gewonnenen Krieges das Land zu bewohnen.

Eine Organisation jedoch, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, legte sich anders fest: In einem geheimen Treffen in den frühen 70er-Jahren bestimmten sie, Israel verletze die oben bereits erwähnte 4. Genfer Konvention vom 12.8.49 und mache sich durch „jüdische Siedlungen im israelisch besetzten Westjordanland“ der „Kriegsverbrechen“ schuldig. Befremdlicherweise werden alle Protokolle und selbst die Namen der Teilnehmer des damaligen Treffens unter Verschluss gehalten. Und dennoch wurde der Beschluss des ICRK ohne diese Transparenz sog. „internationales Recht“ und damit Basis für die andauernde Anschuldigung illegaler Besatzungspolitik Israels.

Immer wieder wird behauptet, J&S sei „besetztes Gebiet“. Das klassische Völkerrecht definiert ein besetztes Gebiet als ein Hoheitsgebiet eines Staates, das von einem anderen Staat militärisch besetzt ist, während zwischen beiden Staaten ein Kriegszustand besteht.

Geht es denn nun bei Israel überhaupt um einen anderen Staat? Seit dem Untergang des Osmanischen Reiches 1917 sind die Gebiete J&S nicht als Hoheitsgebiet irgendeines Staates anerkannt worden. Jordanien, das sich dort nach 1948 wie ein Herrscher verhielt, hat 1988 seinen Herrschaftsanspruch aufgegeben. Die Rechtsgrundlage der Genfer Konvention von 1949 betrifft besetzte Gebiete. Da aber Jordanien nicht souveräner Besitzer von J&S war, sondern illegaler Eindringling, ist die Genfer Konvention nicht auf J&S anwendbar. Und sie gilt eben nur zwischen zwei Staaten.

Wenn J&S besetztes Gebiet wäre, dann wäre zu prüfen, ob Art. 49, Abs. 6 des Vierten Genfer Abkommens anzuwenden wäre. Darin heisst es: „Der Besatzungsmacht ist nicht gestattet, Teile der eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet zu transferieren.“ Diese Vorschrift bezieht sich auf eine zwangsweise(!) Ansiedlung von Zivilpersonen und ist deshalb auf J&S nicht anwendbar. Israel hat nie jüdische Bürger gezwungen, sich in J&S niederzulassen. Also: Selbst bei Anlegen des strengen Massstabs der völkerrechtlichen Bestimmungen für Besatzungen entsprechen die Siedlungen in J&S dem Völkerrecht.

Die israelische Botschaft benennt J&S als ein Gebiet, „für das es zueinander in Widerspruch stehende Ansprüche gibt,“ und das wegen der gescheiterten Friedensverhandlungen „noch nicht endgültig zugewiesen“ sei. Dann kann aber auch nicht einseitig das Einfrieren israelischer Siedlungstätigkeit verlangt werden, ohne dasselbe von den Arabern zu fordern.

Und Wissenschaftler verweisen darauf, dass Israels Anspruch auf J&S mehr gerechtfertigt ist als der der Araber, weil Israel das Gebiet durch einen aufgezwungenen Verteidigungskrieg 1967 eingenommen hat.

3) Die Bevölkerung

Zunächst ist festzuhalten: Das Gebiet von J&S ist politisch in drei Kontroll-Zonen eingeteilt: In der Zone A üben die „Palästinenser“ die Zivilverwaltung aus und sind auch für die Sicherheit zuständig. Dazu gehören z.B. Nablus, Ramallah, Jericho, Bethlehem und der Grossteil von Hebron. In Zone B müssen Israelis und Palästinenser gemeinsam für die öffentliche Sicherheit sorgen. Zone C wird vom israelischen Militär kontrolliert und ist der geographisch grösste Teil mit ca. 60 % der Fläche von J&S. Nur hier leben Israelis – und zwar ca. 503.000 -, aber auch Palästinenser (100.000 im 2016). Insgesamt in J&S leben wohl ca. 2,3 Mio Palästinenser.

Die Juden in J&S machen übrigens 12 % aller in Israel lebenden Juden aus. Ihre Zahl ist seit 1967 erstaunlich gestiegen: 1972 waren es erst weniger als 1.200; 1983: 22.800; 1993: 11.600; 2004: ca. 234.500; 2014: 400.000 und jetzt die über 500.000.

Immer wieder wird es so dargestellt, als ob alle „Siedler“ überzogen Fromme seien und die meisten zum Extremismus neigten. Das ist nicht so: Je ein Drittel der jüdischen Einwohner sind säkular, orthodox oder religiös. Sicher ist die Mehrheit zionistisch gesinnt.

4) Wie sieht nun die politische Situation aus? Welche Ansprüche und Vorschläge gibt es?

Es war der ehemalige amerikanische Präsident Jimmy Carter, der die Siedlungen als illegal bezeichnete und die politische Landschaft dadurch nachhaltig sehr stark beeinflusste. Das Spektrum politischer Vorschläge reichte in den letzten Jahrzehnten von israelischer Landabgabe bis zu Ausdehnung israelischer Souveränität/Annexion.

Bill Clinton (späterer Präsident der USA) z.B. hatte im Dezember 2000 nach dem Scheitern des Camp David-Abkommens vorgeschlagen: Israel solle 5 % von J&S behalten, 2 % Land mit den Palästinensern tauschen, und auf 97 % könne ein palästinensischer Staat entstehen. Der damalige israelische Premierminister Ehud Barak akzeptierte das sogar, aber der Palästinenserführer Arafat lehnte ab. Ehud Olmert, damals Ministerpräsident Israels, bot 2008 der Gegenseite sogar unglaubliche 93 % von J&S an – selbst das lehnten die Palästinenser ab.

Andererseits gab es in Israel mehrfach Vorschläge über die teilweise oder völlige Annexion von J&S. Und Donald Trump sah 2020 die Annexion der grössten Siedlungsblöcke vor, was zugunsten der sog. Abraham-Vereinbarungen mit den VAE (Vereinigte Arabische Emirate) und anderen nicht verfolgt wurde.

Für die politische Debatte hat immer wieder der Wohnungsbau eine massgebliche Bedeutung. Internationales Aufbegehren gegen die Bautätigkeit gibt es immer wieder bereits, wenn von Bauplanung (die verschiedene Instanzen zu durchlaufen hat) berichtet wird, dann noch einmal, wenn der Bau beginnt, und schliesslich nach Fertigstellung von Wohnungen.

Wegen der israelischen Militärverwaltung fällt der Wohnungsbau unter die Rechtsprechung des Verteidigungsministers, und alle Bauvorhaben müssen von ihm im Zusammenwirken mit dem Büro des Premierministers genehmigt werden.

Ein Baustopp wird immer wieder von Israel verlangt, obwohl die Palästinensische Autonomiebehörde allein im Jahr 2022 im den Juden vorbehaltenen Gebiet C über 5.500 Gebäude illegal errichtet hat. (Israel hat insgesamt in den letzten 20 Jahren 4.382 Wohneinheiten ohne Baugenehmigung gebaut. Der Staat reisst wiederholt solche Häuser nieder.)

Das Tauziehen um J&S betrifft auch den wirtschaftlichen Bereich. Es gibt eine weltweite Kampagne, die unter dem Namen BDS bekannt wurde: Boykott, Divestment, Sanktionen. Sie richtet sich gegen Firmen in J&S und solchen Unternehmen im Ausland, die mit Firmen aus den umstrittenen Gebieten kooperieren.

Ziel der BDS ist letztlich eine empfindliche Schwächung Israels. Sie hat keinerlei Interesse bzgl. der Rechte der Palästinenser. Denn dann würde man z. B. die Hamas boykottieren wegen deren „Ehrenmorden“ und Meuchelmorden an Palästinensern, die gegen ihre brutale Regierung protestieren. Die BDS hat auch kein Interesse an der Förderung arabischer Menschenrechte; sonst würde man z.B. Assad, den syrischen Herrscher, boykottieren, der Hunderttausende Araber tötete.

5) Die Siedlungstätigkeit und der Friedensprozess

In der westlichen Welt geht man meist davon aus, dass die Siedlungstätigkeit der Hauptgrund für feindliche Übergriffe der Palästinenser sei. Es gab aber schon Terroraktionen in einer Zeit, in der Israel noch gar nicht die Möglichkeit hatte, „Siedlungen“ zu bauen, nämlich vor dem Sechstagekrieg. Markanteste Beispiele stellen die arabischen Massaker an den jüdischen Einwohnern von Hebron im Jahre 1929 und von Gush Etzion 1947 dar. Schliesslich hatten ja schon die gewaltsamen Übergriffe vor der Staatsgründung dazu geführt, dass England sein Völkerbund-Mandat zurückgab.

Klar ist also, dass das Thema „Siedlungen“ im sog. Friedensprozess völlig überbetont wird. Und es ist wieder einmal ein Beispiel von „doppeltem Standard“, von zweierlei Massstab in der politischen Beurteilung Israels.

Das Konzept, das in der westlichen Welt als Friedenslösung propagiert wird – ein Palästinenserstaat an der Seite Israels – basiert auf einer völligen Verkennung der Tatsachen: Der neue Staat wäre nicht „an der Seite“, sondern mittendrin – eben in J&S. Fatah und Hamas, die sich in dem klar formulierten strategischen Ziel einig sind, den zionistischen Staat auszulöschen, hätten leichtes Spiel, ihre Terrorangriffe überallhin auszuüben. Und sie wollen eben nicht nur mehr Lebensraum und deswegen die Siedlungen weghaben, sondern sie beanspruchen das ganze Gebiet vom Jordan bis zum Mittelmeer.

6) Welche Orientierung gibt uns die Bibel?

a) Da lesen wir zunächst von Gottes Landverheissung an Abraham (1. Mo 13, 12-15). Als Abrahams Frau Sara in Kirjat-Arba starb, das ist Hebron – also in Judäa –, da erwarb er ein Erbbegräbnis, ja er legte äussersten Wert darauf, die Höhle Machpela mit dem vollen Kaufpreis zu bezahlen, obwohl er sie geschenkt bekommen konnte (1. Mo 23). Eine wichtige Tatsache im Hinblick auf das politische Tauziehen heute.

Als der HERR den Israeliten am Horeb den Auftrag zur Landeinnahme mit den Worten untermauerte „ICH habe das Land vor euch dahingegeben“, da sprach ER auch vom „Gebirge“ (5. Mo 1, 7 f.). Ein Blick auf die topographische Karte von Israel zeigt, dass besonders J&S eine bergige Landschaft ist. Und da können wir uns freuen über das Wort aus Hes. 36, 8+10: „Ihr aber, Berge Israels, ihr werdet für Mein Volk (!) eure Zweige treiben und eure Frucht tragen… Und ICH werde die Menschen auf euch vermehren…“

b) J&S ist biblisches Kernland. Unser Erlöser ist ja in Judäa, in Bethlehem geboren. Die Bibel bezeugt mehrfach, dass Jesus in Judäa und Samaria gewirkt hat (z.B. Joh. 11, 7; Joh 4, 4 f.; Luk 17, 11 ff)

In Samaria, nämlich in Silo, stand fast 400 Jahre die Stiftshütte (siehe Jos.18, 1). Dort war also ein geistliches Zentrum. In Silo warf Josua das Los vor dem HERRN, um entsprechend das Land an die Stämme Israel zu verteilen (Jos. 18, 10). Es war in Silo, wo Hanna die Verheissung ihres Sohnes Samuel bekam (1. Sam. 1). Der HERR selbst spricht in Jer. 7, 12 von „Meinem Anbetungsort, der in Silo war, wo ICH früher Meinen Namen wohnen liess.“

c) Wir müssen auch die ernste Warnung des HERRN hören an alle, die an einer womöglichen Teilung des Landes direkt oder indirekt mitwirken: „ICH werde mit ihnen ins Gericht gehen wegen Meines Volkes und Meines Erbteils Israel, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Und Mein Land haben sie geteilt…“ (Joel 4, 2). Denn Gott sagt ganz klar: „MIR gehört das Land“ (3. Mo 25, 23).

d) Bei allem Zerren der westlichen Politiker und der arabischen Völker um die Siedlungen, bei allen hinterlistigen Schachzügen oder noch so gut gemeinten Ideen über die Zukunft in J&S – wir dürfen wissen:

„Der HERR macht zunichte den Ratschluss der Nationen, ER vereitelt die Gedanken der Völker. Der Ratschluss des HERRN hat ewig Bestand, die Gedanken Seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht“ (Ps 33, 10 f.).

Zum Autor: Winfried Balke promovierte im Jahr 1970 in den Wirtschaftswissenschaften. Einige Jahre arbeitete er als Leiter der Marktforschung für die Bereiche Veterinärmedizin und Pflanzenschutz bei Boehringer Ingelheim. Anschliessend engagierte sich Dr. Winfried Balke als Unternehmensberater für internationale Marketingberatung und Management bei PA Management Consultants in Frankfurt. Als Leiter für Aus- und Fortbildung, Management Development und Organisationsentwicklung bei der Norddeutschen Landesbank Hannover rundete er seine berufliche Laufbahn ab. Durch diesen Hintergrund wurden seine verschiedensten Vorträge und Predigten auch von der IVCG und “Christen im Beruf” sehr geschätzt. Seit 2003 lebt er mit seiner Frau in Israel. Als Autor schrieb Winfried Balke – seinem Schwerpunktanliegen entsprechend – die Bücher, „Bahnt einen Weg meinem Volk“, „Woche um Woche – Impulse aus dem Reichtum der Prophetenbücher“, „Fest verwurzelt“, „Aus beiden eins gemacht“, „Israel – Augapfel Gottes und Zankapfel der Welt“, „Führungszeugnis“ und „Die Offenbarung“.

Dieser Artikel kann auch via E-Mail als PDF gewünscht werden: mail@reaisrael.ch.
Zudem gibt es einen weiteren höchst aufschlussreichen zehnseitigen Bericht von W. Balke: «Aktuelles und Wissenswertes aus Israel». Selbstverständlich senden wir Ihnen auf Wunsch auch diesen Bericht sehr gern per Mail zu.